Mit neuen Schizophrenie-Medikamenten kommt es zu weniger Therapieabbrüchen
Antipsychotika der zweiten Generation werden von Patienten, die unter Schizophrenie leiden, dauerhafter eingenommen als ein älteres Vergleichsmedikament. Dies haben Forscher der Universität Innsbruck um Wolfgang Fleischhacker gemeinsam mit René Kahn von der Universität Utrecht in einer Studie mit 500 ersterkrankten und nicht vorbehandelten Patienten in 13 europäischen Ländern nachgewiesen. Die Studienteilnehmer nahmen ein Medikament ein, das ihnen nach dem Zufallsprinzip zugewiesen wurde. Entweder wurden die Erkrankten mit Halperidol, einem Antipsychotikum der ersten Generation, oder einem von vier neuen Medikamenten, Amisulprid, Olanzapin, Quetiapin oder Ziprasidon behandelt.
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Nach einem Jahr werteten die Wissenschaftler die Studie aus und stellten fest, dass es bei der Behandlung mit den neuen Antipsychotika zu deutlich weniger Behandlungsabbrüchen gekommen war als unter dem älteren Medikament. Bei Halperidol kam es zu stärkeren parkinsonartigen Nebenwirkungen als bei den modernen Antipsychotika. Ein Absetzen der Medikamente stellt bei einer Erkrankung an Schizophrenie den häufigsten Grund für einen Rückfall dar.
Schizophrenie kann gut mit Antipsychotika behandelt werden, wenn dies früh geschieht, erklärt Wolfgang Fleischhacker. Das Medikament müssen lange eingenommen werden, bei einer Ersterkrankung mindestens ein Jahr. Viele Patienten setzen die Medikamente auch wegen eventueller Nebenwirkungen vorzeitig ab. In diesem Fall besteht jedoch die Gefahr von Rückfällen und einer Verschlimmerung der Erkrankung. Für eine erfolgreiche Behandlung von an Schizophrenie Erkrankten ist daher entscheidend, dass die Patienten das ihnen verschriebene Medikament konsequent einnehmen. Dieses Ziel wird leichter erreicht, wenn die Patienten das Medikament gut vertragen und sowohl sie als auch der behandelnde Arzt mit der Wirkung des Arzneimittels zufrieden sind.
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