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Bluttest für die Seele

Bislang beruhte die Diagnose von manischen Depressionen nur auf den ungenauen Angaben der Patienten. Spezielle Biomarker im Blut machen die Störung jetzt messbar.


Depressionstest mit der KanüleLebererkrankungen, Diabetes oder auch HIV – viele Krankheiten lassen sich anhand einfacher Bluttests sicher bestimmen. Die Diagnose seelischer Störungen basiert hingegen auf weniger objektiven Daten – auf der persönlichen Wahrnehmung und den Angaben der Patienten. Das könnte sich nun ändern, denn US-Forscher haben erstmals Biomarker im Blut gefunden, die Hinweise für eine bipolare Störung liefern. DAS KÖNNTE SIE

Diese seelische Erkrankung wird auch als manische Depression bezeichnet. Betroffene sind starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Sie durchleben eine seelische Achterbahnfahrt von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.

Zwar weiß man schon seit Langem, dass sich auch seelische Störungen körperlich zeigen: Sie manifestieren sich beispielsweise in einem gestörten Hirnstoffwechsel. „Bisher hatten wir aber keine Möglichkeit, diese Veränderungen an lebenden Patienten zu untersuchen“, erklärt Studienautor Alexander B. Niculescu von der Indiana University School of Medicine.

Biomarker in Hirn und Blut

Auf der Suche nach geeigneten Biomarkern analysierte sein Team zunächst das Vorkommen verschiedener Stoffe im Blut bipolarer Patienten. Einen Teil der Blutproben entnahmen sie während der manischen Phase, die übrigen während der Proband in einer depressiven Episode steckte. Dabei identifizierten sie insgesamt je fünf Biomarker, die typisch für eine manische bzw. depressive Phase waren. Mehr noch: Anhand der Marker ließ sich ablesen, wie ausgeprägt die jeweilige Episode war.

Quelle:www.focus.de