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 Betreff des Beitrags: Dissoziation (Psychologie)[/
BeitragVerfasst: Samstag 13. Mai 2006, 16:18 
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Dissoziation (Psychologie)[/i]
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In der Psychologie wird zwischen therapeutischer und pathologischer Dissoziation unterschieden. Der ursprünglich als Krankheitsbegriff gedachte Ausdruck läßt sich dabei bei heutigem Stand der Forschung erweitern auf eine als allgemeinmenschlich gedachte Anlage, die pathogene Formen annehmen kann. Sie verweist auf das Integrationspotential des Ich, welches Identitätsmuster in eine Ordnung einbettet.


Geschichte
Das Dissoziationsmodell hat sich im 19. Jhd. aus der Assoziationspsychologie entwickelt und wurde anfangs zur Interpretation von Hysterie, Vorgängen bei Hypnose und von Beobachtungen von Verdoppelungen oder Vervielfachungen von Persönlichkeiten angewandt. In den Theorien der damaligen Zeit (um 1880) wurde vor allem das Trauma als Auslöser von Dissoziationen gesehen. Erst 1970 bekam das Dissoziationsmodell wieder Beachtung, nachdem es zwischen 1920 und 1970 deutlich weniger aktuell war. Dissoziation bedeutet eine Unterbrechung des Stroms des Bewusstseins, Abspaltung von Gefühlen, Körperwahrnehmung und Emotionen, der Erinnerung, der Identität und der Wahrnehmung der Umwelt.

Therapie
Diese Fähigkeit kann therapeutisch genutzt werden: In der Psychotherapie steht der Begriff für eine bewusst vorgenommene Veränderung der Wahrnehmung, weg vom vollständig identifizierten Erleben zu einer "Meta-Position", aus der heraus sich der Mensch quasi "von außen" betrachtet (Heautoskopie) um seine Gefühle oder mentalen Vorgänge wertfrei zu erkennen (beispielsweise so, als ob man eine Situation, bei der man beteiligt ist, in einem Kinofilm betrachten würde). In der Gesprächstherapie, der Neurolinguistischen Programmierung und der Systemischen Familientherapie ist die Dissoziation ein wichtiges Element der therapeutischen Arbeit.


Krankheit
Bei Dissoziationen (dissoziativen Störungen) handelt es sich um recht weite Komplexe, bei denen es zu einer teilweisen oder völligen Abspaltung von psychischen Funktionen wie der Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, der eigenen Gefühle (Schmerz, Angst, Hunger, Durst,...), der Wahrnehmung der eigenen Person und der Umgebung kommt.

Es gibt unterschiedliche Dissoziative Phänomene bis hin zu ihrer stärksten Ausprägung, der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS/DID).

1.Posttraumatische Belastungsstörung: Diese wird von Fiedler und anderen ebenfalls in die Oberkategorie der dissoziativen Störungen gerechnet. So kann ein Kind, das sexuell missbraucht wird, sich weder wehren noch fliehen. Eine dritte Möglichkeit der Abwehr ist die Dissoziation: Das Kind „schaltet ab“. Dieser (zu diesem Zweck) sinnvolle Überlebensmechanismus kann sich dann auf weitere Bereiche des Lebens ausweiten – soweit, dass der Betroffene die Kontrolle verliert: eine dissoziative Störung entsteht.

2.Depersonalisation: Hierbei handelt es sich um eine Veränderung der Selbstwahrnehmung, die Person fühlt sich fremd im eigenem Körper - sie beobachtet sich von außen. Dabei reagieren die Personen völlig angemessen auf ihre Umwelt. Allerdings können Sinneswahrnehmungen oder auch Körpergefühle wie Hunger und Durst gestört sein.

3.Derealisation: Dabei wird durch ein Gefühl der Unwirklichkeit die Umwelt als fremd oder verändert wahrgenommen.

4.Dissoziative Amnesie: Der betreffenden Person fehlen wichtige Erinnerungen zur eignene Geschichte, weit über das Maß der normalen Vergeßlichkeit hinaus.

5.Konversionsstörungen und Somatisierung: Hierunter werden Verschiebungen von Trauma-Erfahrungen in körperliche Symptome verstanden (im Volksmund oft auch als "psychosomatische Störungen" bezeichnet). Fiedler und andere rechnen auch diese unter den Oberbegriff der dissoziativen Störungen.

6.Dissoziative Fugue: Hierunter wird das unerwartete Weggehen von der gewohnten Umgebung (Zuhause, Arbeitsplatz) verstanden das bis zur Annahme einer neuen Identität bei gleichzeitiger Desorientiertheit zur eignenen Person führen kann (siehe auch : Wandertrieb).

7.Dissoziative Identitätsstörung (Multiple Identitätsstörung): Nach dem DSM-IV (Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen) müssen mehr als eine getrennte, völlig unterschiedliche Identität oder Persönlichkeitszustände vorhanden sein und im Wechsel das Verhalten des Betroffenen bestimmen.

Die Phänomene 1-6 können auch unabhängig von einer DIS (7) auftreten


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