Enge Bindung auch in homosexuellen PartnerschaftenHomosexuelle Frauen und Männer fühlen sich ihrem Partner genauso verbunden wie heterosexuelle. Zu diesem Ergebnis kommen zwei aktuelle Studien aus den USA und widerlegen damit das gängige Vorurteil, Homosexuelle zeigten eine weniger enge Bindung in ihren Beziehungen als Heterosexuelle.
Das Ausmaß der Beziehungszufriedenheit von gleichgeschlechtlichen und gegengeschlechtlichen Paaren und ihren täglichen Umgang miteinander untersuchten Wissenschaftler von der University of Illinois. Dazu verglichen sie fest liierte homosexuelle weibliche und männliche Paare mit verlobten, verheirateten und unverheirateten heterosexuellen Paaren.
Die Forscher befragten die Teilnehmer darüber, wie positiv oder negativ sie in ihrem Alltag miteinander umgehen. Außerdem gaben sie den Partnern gemeinsame Aufgaben und beobachteten dann ihr Verhalten bei deren Bearbeitung. Gleichzeitig erfassten sie den Hautwiderstand und die Herzfrequenz der Probanden als körperliche Zeichen von Stress und Anspannung.
Eindeutiges Ergebnis: Alle Paare schätzten ihre Beziehungen sehr positiv ein, die gleich- genauso wie die gegengeschlechtlichen. Die fest gebundenen Partner allerdings, homo- und heterosexuell, lösten Konflikte besser als die unverheirateten heterosexuellen Paare. Besonders harmonisch arbeiteten die lesbischen Frauen miteinander an den gestellten Aufgaben. „Die Annahme, gleichgeschlechtliche Beziehungen seien untypisch oder unreif, wird durch unsere Ergebnisse nicht gestützt“, schlussfolgert Studienleiter Glenn Roisman.
In einer weiteren Studie wollten Forscher der University of Washington, der San Diego State University und der University of Vermont herausfinden, wie die sexuelle Orientierung und der rechtliche Status die Qualität einer Beziehung beeinflussen. Diesmal verglichen die Wissenschaftler männliche und weibliche homosexuelle Paare mit und ohne so genannte eingetragene Lebenspartnerschaft mit heterosexuellen verheirateten Paaren über einen Zeitraum von drei Jahren. Alle Teilnehmer gaben unter anderem Auskunft über den rechtlichen Status ihrer Beziehung, die Anzahl der Kinder, ihr Sexualverhalten und die soziale Unterstützung durch andere.
Auch hier zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den homosexuellen und den heterosexuellen Paaren hinsichtlich der meisten Beziehungsmerkmale. Ebenso unterschieden sich die gleichgeschlechtlichen Paare, die den Status einer eingetragenen Partnerschaft hatten, nicht wesentlich von jenen, die keinen solchen Bund geschlossen hatten. Vermutlich haben die meisten aus symbolischen Gründen den Gang aufs Amt angetreten und nicht etwa, um ihre Bindung zu verstärken, nehmen die Forscher an. Allerdings trennten sich in der dreijährigen Beobachtungszeit diejenigen Partner am seltensten, die in eingetragener Lebenspartnerschaft oder Ehe miteinander lebten.
Noch ein interessantes Ergebnis: Gleichgeschlechtliche Paare – mit und ohne eingetragene Partnerschaft – waren zufriedener mit ihren Beziehungen als verheiratete gegengeschlechtliche Paare. Sie äußerten positivere Gefühle ihren Partnern gegenüber und berichteten von weniger Konflikten in ihren Beziehungen. Studienleiterin Kimberly Balsam mutmaßt, dass soziale Normen und Druck von außen zum Fortdauern einer Ehe beitragen und die Partner eventuell auch dann zusammenbleiben, wenn sie unglücklich sind. Bei den meisten gleichgeschlechtlichen Partnerschaften existiere solch ein Druck hingegen nicht.
Quelle:
www.psychologie-heute.de
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Lache niemanden aus, der gerade drei Schritte rückwärts geht..... Er könnte grade Anlauf nehmen!