von Ela am Montag 7. Dezember 2009, 16:09
Weihnachtsbaum
Heutzutage gehört für uns ein schön geschmückter Tannenbaum in der Wohnung einfach zu Weihnachten dazu. Im ausgehenden Mittelalter war diese Tradition allerdings noch nicht verbreitet. Stattdessen wurde auf dem Marktplatz oder auf der Straße ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt, der der Freude aller Gemeindemitglieder diente.
Darüber hinaus haben die immergrünen Bäume und Sträucher schon immer eine große Rolle für die Menschen im Winter gespielt. In fast allen frühen Kulturen wurden sie - lange vor christlichen Zeiten - als Dank- und Opfergabe für die Götter der Sonne und der Fruchtbarkeit in Form von Lichterbäumen oder Fruchtbäumen verwendet, um die Wiederkehr des Frühlings heraufzubeschwören.
Im Mittelalter wurden in England Eibe, Ilex, Buchsbaum und Efeu benutzt, um die Häuser in der Winterzeit zu dekorieren, während im restlichen Europa hauptsächlich die Tannen als Schmuck für Plätze und Straßen eingesetzt wurden.
Im frühen Mittelalter gab es allerdings auch eine Phase, wo die Kirche die immergrünen Bäume und Sträucher zur Dekoration verboten hatte, weil der Ursprung dieses Brauchtums auf eine heidnische Sitte zurückzuführen war. Um 1600 änderte sich allerdings diese Ansicht. - Häuser, Kirchen und Straßen wurden nun mit Girlanden aus Eibe, Lorbeer und Efeu geschmückt, was als Symbol für das geborene Jesus-Kind, welches gleichzeitig Gott und Mensch verkörperte und sich wie eine zarte Pflanze entwickelte und zugleich niemals vergehen würde, dienen sollte. In den Domen und Kirchen wurden Tannen oder andere immergrüne Bäume aufgestellt, die an den Paradiesbaum erinnern sollten.
Auch die Innungen und Zünfte der damaligen Zeit errichteten am Vortag von Weihnachten vor ihren Zunfthäusern Tannebäume und behängten diese dicht mit Pfefferkuchen, Nüssen und Früchten. Am darauf folgenden Weihnachtsmorgen wurden diese Bäume für die Ärmsten in der Gemeinde und für die Kinder geschüttelt. Deshalb trugen diese Tannenbäume auch den Namen Fressbäumchen oder Schüttelbäumchen. Dieses Brauchtums nahmen sich bald auch die weltlichen Herrscher an.
Es dauerte anschließend noch viele Jahrhunderte, bis sich der Weihnachtsbaum in der heimischen Wohnstube etabliert hatte. Dabei gab es im Laufe der Jahre sehr viele Varianten. So gab es beispielsweise eine Zeit, in der die Christbäume mit der Spitze an die Decke gehangen wurden und wie ein Kronleuchter dekoriert wurden. Als der stehende Tannenbaum dann Einzug in die Wohnräume hielt, gab es diverse Dekorationsvarianten und -mittel. Während den ärmeren Jahren kamen so beispielsweise vermehrt selbst gebastelte Girlanden und Figuren aus Papier an den Baum.
Lache niemanden aus, der gerade drei Schritte rückwärts geht..... Er könnte grade Anlauf nehmen!