Entspannen, abschalten, besser einschlafen:
Mit pflanzlichen Mitteln findet man schneller zu einem erholsamen Schlaf
Kennt Ihr das?
Alle paar Minuten blickt Ihr genervt auf die Leuchtziffern des Radioweckers. Und jedes Mal denkt Ihr, es müsste doch eine halbe Stunde vergangen sein. Gedanken kreisen im Kopf, Ihr grübelt, überlegt, rätselt – nur einschlafen könnt Ihr nicht. In so einem Fall helfen pflanzliche Einschlafhilfen aus der Apotheke. Sie enthalten Extrakte aus Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Melisse, Lavendel oder Johanniskraut.
Baldrian:
Macht abends müde und hält tagsüber geistig fit
Den Schlaf erzwingen kann auch der Baldrian nicht. Aber er wirkt beruhigend und erleichtert so das Einschlafen. Chemisch-synthetische Schlafmittel erzeugen bei fehlerhafter Anwendung einen Überhang-Effekt, das heißt, sie wirken noch am nächsten Morgen und sorgen für störende Tagesmüdigkeit. Das ist beim Baldrian nicht der Fall. Von der Pflanze werden nur die Wurzeln genutzt, die im September ausgegraben, gewaschen, gebündelt und getrocknet werden. Enthalten sind unter anderem ätherische Öle und Monoterpene, zu denen auch die so genannten Valepotriate zählen. Die genauen Wirksubstanzen sind noch unbekannt. Übrigens: Wird Baldrian tagsüber eingenommen, wirkt er keinesfalls einschläfernd, sondern kann sogar die Konzentrations- und Merkfähigkeit steigern. Baldrianpräparate gibt es in verschiedenen Einnahmeformen.
Passionsblume:
Schon die Indianer ließen sich von ihr beruhigen
Die Passionsblume wurde bereits von Indianern des brasilianischen Urwalds als Herz- und Beruhigungsmittel eingesetzt. Die Schlingpflanze enthält Flavonoide und ätherische Öle und wird häufig in Kombinationspräparaten mit anderen beruhigenden Pflanzenextrakten angeboten.
Hopfen:
Hilft beim Einschlafen und verbessert die Nachtruhe
Obwohl er seit dem Altertum als Heilpflanze genutzt wird, findet der Hopfen seine Hauptverwendung heute in der Bierproduktion. Seine Bittersäuren und ätherischen Öle dämpfen nervöse Erregungszustände. Bereits vor vielen Jahrzehnten wurden „Schlummerkissen“ mit getrockneten Hopfenzapfen gefüllt. Die austretenden ätherischen Öle wirken beruhigend und einschlaffördernd. Auch die Schlafqualität kann die Pflanze verbessern. Hopfenzapfenextrakte sind in zahlreichen Präparaten allein oder in Kombination mit weiteren pflanzlichen Wirkstoffen enthalten.
Melisse:
Kann Krämpfe lösen und tut damit sogar dem Magen gut
Die beruhigende Wirkung der Melisse ist seit langem bekannt. Kurz vor der Blüte werden die Blätter der intensiv nach Zitrone duftenden Staude gesammelt. Sie enthalten ätherisches Öl, Pflanzensäuren, Bitterstoffe und Gerbstoffe mit beruhigenden, spannungs- und krampflösenden Eigenschaften. Dadurch werden auch nervöse Magen-Darm-Störungen gelindert. Melisse ist in einigen Fertigpräparaten enthalten, kann aber auch als Arzneitee getrunken werden.
Lavendel:
Als Badeextrakt wirkt er herrlich entspannend
Die stark duftenden Lavendelstauden sind besonders im Mittelmeerraum beheimatet. Den Duft ruft das ätherische Öl hervor, das in den Blüten angereichert ist. Lavendelblüten eignen sich zur Behandlung von Unruhezuständen, Einschlafstörungen sowie funktionellen Oberbauchbeschwerden und als Bad bei Kreislaufstörungen.
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