Hilfestellung, aber keine Heilung
Immer gilt:
Psychopharmaka beseitigen nicht die Krankheit, aber sie können helfen, die quälenden Symptome zu lindern oder sogar zum Verschwinden zu bringen. Sie können die Lebensqualität des Patienten verbessern und ihm bestenfalls einen normalen Alltag ermöglichen. Sie sind nur Hilfsmittel, Krücken, die das Laufen erleichtern.
Wichtig ist die kompetente Betreuung des Betroffenen.
Um die Entscheidung für oder gegen eine medikamentöse Behandlung treffen zu können, ist großes Fachwissen nötig. Aus der Palette möglicher Therapeutika muss dasjenige ausgewählt werden, das der individuellen Situation am besten gerecht wird. Psychopharmaka sind keine Medikamente, die "einfach so" verschrieben werden sollten und der Patient muss im Verlauf engmaschig untersucht werden.
Außerdem:
Tabletten sollten nicht als einzige Therapieform gewählt werden, sondern gleichwertig neben psycho- und soziotherapeutischen Maßnahmen stehen. Die Medikamente helfen, die akute Situation in den Griff zu bekommen und schaffen die Möglichkeit, dass der Patient eine tragfähige Beziehung zum Therapeuten – einem Nervenarzt, Psychiater oder Psychologen – aufbauen kann. Nicht nur Gespräche dienen der Krankheitsbewältigung, der Betroffene kann auch durch Verhaltenstraining lernen, wie er mit verschiedenen Situationen im Alltag, im sozialen Umfeld und in zwischenmenschlichen Beziehungen umgehen kann.
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