Verfasst am: 21.04.2006, 11:44 Titel: Handlungsleitfaden für den Weg zum Therapeuten
Erste Schritte - ein Handlungsleitfaden für den Weg zum Therapeuten
Zunächst ist entscheidend, wie Sie versichert sind: Wenn Sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, brauchen Sie einen Psychotherapeuten*, der über die Kassenzulassung verfügt. Die Regelungen bei privaten Versicherungen sind leider nicht einheitlich. Sie sollten daher sicherheitshalber direkt bei Ihrer Versicherung die Konditionen erfragen.
Adressen von Psychotherapeuten erhalten Sie an verschiedenen Stellen:
Direkt bei uns: Entweder Sie recherchieren selbst in unserer Datenbank unter Therapeutensuche oder Sie wenden sich telefonisch während unserer Sprechzeiten an uns für eine persönliche Beratung. Sie können uns Ihre Anfrage auch per Email senden. Unser Service ist für Anfragende - bis auf die Telefongebühren – kostenfrei. Leider ist der PID jedoch kein vollständiges Verzeichnis, die Teilnahme bei uns ist freiwillig. Wir haben also nicht alle niedergelassenen Therapeuten registriert. Wenn Sie in unserem Verzeichnis nicht fündig werden bedeutet dies nicht, dass es bei Ihnen vor Ort keinen Therapeuten gibt.
Gelbe Seiten: Adressen und Telefonnummern von Psychotherapeuten finden Sie auch im Branchenbuch Ihres Wohnortes. Allerdings erhalten Sie auf diesem Wege keine weiterführenden Hinweise zu den dort aufgeführten Therapeuten.
Krankenkassen: Einige Krankenkassen führen Listen von Vertragsbehandlern; das sind bei den Kassen zugelassene psychologische Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärzte.
Es ist sinnvoll, bei mehreren Therapeuten anzurufen und sich nach einem Termin für eine Probesitzung zu erkundigen. Zum einen haben viele Therapeuten Wartelisten und Sie erhöhen so Ihre Chancen, möglichst schnell einen Therapieplatz zu erhalten. Zum anderen haben Sie als Patient die Möglichkeit, zunächst einmal Probesitzungen in Anspruch zu nehmen um herauszufinden ob der Therapeut zu Ihnen passt (s. u.). Es ist durchaus üblich und empfehlenswert, sich auf mehrere Wartelisten setzen zu lassen.
Um einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu vereinbaren brauchen Sie nicht zwingend eine Überweisung Ihres Hausarztes. Sie können sich direkt an den Therapeuten wenden. Wenn Sie von Ihrem Hausarzt oder dem Arzt bei dem Sie die Praxisgebühr bereits entrichtet haben eine Überweisung erhalten, müssen Sie beim Therapeuten keine Praxisgebühr mehr entrichten.
Die Probesitzungen gehen der eigentlichen Therapie voraus, die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Als gesetzlich versicherter Patient können Sie bei einer Verhaltenstherapie oder einer Tiefenpsychologischen Therapie bis zu 5, bei einer Psychoanalyse bis zu 8 Sitzungen pro Therapeut in Anspruch nehmen. Während dieser Sitzungen können Sie feststellen, ob zwischen Ihnen und dem Therapeuten die Chemie stimmt. Achten Sie auf Ihre innere Stimme! Wenn Sie sich gut aufgehoben fühlen ist eine wichtige Vorraussetzung für den Therapieerfolg erfüllt, wenn nicht sollten Sie einen anderen Therapeuten aufsuchen.
Während der Probesitzungen stellt der Therapeut die Diagnose. Wenn bei Ihnen eine psychische Störung mit Krankheitswert (z. B. Angsterkrankung, Depression, Essstörung) vorliegt, werden die Kosten für die folgende Psychotherapie von den Krankenkassen übernommen. Sollte bei Ihnen keine solche Diagnose vorliegen, haben Sie noch die Möglichkeit, sich an eine Beratungsstelle zu wenden. Diese bieten unter anderem Paarberatung oder Erziehungsberatung an. Diese Angebote zählen nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.
Nach den probatorischen Sitzungen jedoch bevor der Therapeut mit der eigentlichen Behandlung beginnt, müssen Sie einen Arzt, z. B. Ihren Hausarzt, aufsuchen. Dieser klärt ab, ob evtl. auch eine körperliche Erkrankung vorliegt, die zusätzlich medizinisch zu behandeln ist.
Quelle:
http://www.psychotherapiesuche.de/ErsteSchritte.htm
Anmerkung von mir:
Adressen und Telefonnummern von den einzelnen Therapeuten in Eurer Nähe, findet Ihr hier unter dem jeweiligen Bundesland.