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 Betreff des Beitrags: Entspannungsverfahren
BeitragVerfasst: Freitag 12. Mai 2006, 09:45 
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Verfasst am: 30.04.2006, 09:03 Titel: Entspannungsverfahren

Die wichtigsten Entspannungsmethoden sind:

Das Autogene Training
Die Progressive Muskelentspannung

Diese Entspannungsmethoden haben von allen auf dem Markt befindlichen Entspannungsmethoden die weiteste Verbreitung und zählen auch unter psychologischen und medizinischen Gesichtspunkten zu den wirksamsten.

Das Autogene Training

Das autogene Training ist eine Entspannungsmethode, die auf Autosuggestionen beruht. Sie wurde von dem Psychiater Heinrich Schultz vor über 70 Jahren entwickelt.


Die Übungen des Autogenen Trainings

Das autogene Training kann in Gruppen aber auch in Eigenregie zuhause erlernt werden. Man unterscheidet beim Autogenen Training zwei Stufen: die Unterstufe und die Oberstufe.

Die Unterstufe

Die Unterstufe des autogenen Trainings dient in erster Linie der Entspannung. Sie besteht in der Regel aus sechs Übungseinheiten. Diese führen zu einer Schwere und Wärme in den Armen und Beinen, einer Beruhigung des Pulses und der Atmung, einem Wärmegefühl im Sonnengeflecht (Solar Plexus) und einer Kühle der Stirn.

Die Übungen im Einzelnen:

1. Die Schwere-Übung führt zu einem Gefühl der Schwere in den Gliedmaßen (Muskelentspannung). Eine typische Autosuggestion lautet: "Die Arme sind schwer."
2. Die Wärme-Übung führt durch eine bessere Durchblutung zu einem Wärmegefühl in den Gliedmaßen Typische Vorstellung: "Die Arme sind warm."
3. Die Atem-Übung vertieft die Entspannung durch konzentriertes, ruhiges Ein- und Ausatmen. Typische Vorstellung: "Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig.", oder: "Es atmet mich."
4. Die Herz-Übung (Konzentration auf den Herzschlag) beruhigt weiter. Typische Vorstellung: "Das Herz schlägt ruhig und regelmäßig."
5. Die Sonnengeflecht-Übung: Konzentration auf den Solarplexus und seine Durchblutung. Eine typische Vorstellung ist: "Das Sonnengeflecht ist strömend warm."
6. Die Kopf-Übung: Konzentration auf eine „kühle Stirn“

Je mehr geübt wird, umso besser die Wirkung der einzelnen Übungen auf den Körper und das seelische Befinden. Das Autogene Training erfordert mehr Übung als die Progressive Muskelentspannung, um einen tiefen Zustand der Entspannung herbeizuführen.

Die Oberstufe

In der Oberstufe geht es um Selbsterkenntnis und "Charakterbildung". Der Ablauf der Oberstufe könnte so aussehen:

1. Sitzung: Farberlebnisse
2. Sitzung: Wahrnehmen konkreter Gegenstände (z.B. eine brennende Kerze)
3. Sitzung: Betrachtung ideeller Werte (z.B. Hoffnung, Liebe)
4. Sitzung: Übungen zur Charakterbildung durch Fragen wie z.B.: "Wer bin ich?" und Autosuggestionen wie "Ich bin zuversichtlich"
5. Sitzung: Reise auf den Meeresgrund
6. Sitzung: Reise auf den Gipfel eines Berges
7. Sitzung: eigene Bilder mit persönlichen Zielsetzungen

Die Beherrschung der Unterstufe ist Voraussetzung für die Übungen der Oberstufe.


Anwendung

Das autogene Training kann z.B. bei Nervosität, Unruhezuständen, Schlafstörungen, psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen oder Bluthochdruck eingesetzt werden.


Die Progressive Muskelentspannung

Bei der Progressiven Muskelentspannung (auch bekannt als Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch bewusstes An- und Entspannen von Muskelgruppen ein Entspannungszustand herbeigeführt wird. Die einzelnen Muskelpartien des Körpers werden in einer bestimmten Reihenfolge zunächst angespannt, die Muskelspannung wird für einige Sekunden gehalten, und anschließend wird die Anspannung wieder gelöst.

Ziel der Progressiven Muskelentspannung ist eine Entspannung einzelner Muskeln und eine damit einhergehende Verbesserung des körperlichen und seelischen Befindens. Schon nach kurzer Zeit ist es dem Anwender im Alltag möglich, relativ schnell von Anspannung auf Entspannung umzuschalten. Diese Form der Entspannung ist leichter und schneller zu erlernen als das Autogene Training.

Ablauf einer Progressiven Muskelentspannung

Vorbereitung

Die Durchführung dauert zw. 20 und 30 Minuten.Sie kann im Liegen oder im Sitzen durchgeführt werden. Enge Kleidungsstücke sind zu vermeiden und störende Utensilien wie Brille und Uhr sollten abgelegt werden. Die Übungen können mit offenen oder geschlossenen Augen durchgeführt werden.

Durchführung

Folgende Muskelpartien werden an- und wieder entspannt: rechte Hand - rechter Unterarm - rechter Oberarm - linke Hand - linker Unterarm - linker Oberarm - Stirn - Augenpartie - Nase - Mundpartie/Unterkiefer - Nacken - Schultern - Rücken - Bauch - rechter Fuß - rechter Unterschenkel - rechter Oberschenkel - linker Fuß - linker Unterschenkel - linker Oberschenkel.

Das Anspannen sollte ca. 5 Sekunden dauern. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf die Anspannung und die nachfolgende Entspannung gelenkt. Die positivste Wirkung auf das körperliche und seelische Befinden wird erzielt, wenn die Progressive Muskelentspannung anfangs täglich durchgeführt wird.


Abschluss

Wenn man alle Muskelpartien des Körpers entspannt hat, genießt man den angenehmen Entspannungszustand noch einige Minuten, räkelt sich dann und geht bewusst aus der Entspannung heraus.

Anwendungsmöglichkeiten

Die Progressive Muskelentspannung hat sich bei vielfältigen Problemen und Beschwerden als sehr wirksam erwiesen. So etwa bei der Behandlung von Angststörungen, bei Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erregungszuständen, psychosomatischen Beschwerden und Stress. Wenn Sie unter einem zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck, Wirbelsäulenbeschwerden, Herzrhytmusstörungen, Migräne oder Bronchospasmus leiden, dann fragen Sie vor dem Entspannungstraining Ihren Arzt, ob aus medizinischer Sicht etwas dagegen spricht.


Die Progressive Muskelentspannung gibt es als CD und Kassette

Bild

Auf Seite A bzw. als Titel 1
der Kassette bzw. CD finden Sie eine Kurzform dieser Form der Entspannung. Durch Anspannen und Entspannen einzelner Muskeln lernen Sie, sich aktiv zu entspannen. Eine Hörprobe finden Sie weiter oben.

Auf Seite B bzw. als Titel 2
der Kassette bzw. CD bietet Ihnen eine Phantasiereise eine angenehme Möglichkeit, abzuschalten und in einen Zustand der Entspannung einzutauchen.

Beide Formen der Entspannung sind mit klassischer Musik untermalt.

Nimm Dir die Zeit für
die Freude und das Lachen,
die Liebe und das Glück,
Entspannung und Begeisterung,
für Deine Freunde.
Nimm Dir die Zeit für die wirklich
wichtigen Dinge.


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BeitragVerfasst: Freitag 12. Mai 2006, 09:46 
dieses thema ist mir sehr vertraut seit meiner suchttherapie.

ich habe mit entspannungs- und stressbewältigungstips auch ein weblog zusammengestellt. dort ist auch die Jacobson-Entspannung noch einmal ausführlich beschrieben.

der link ist:

www.blogigo.de/geniessen-entspannen-mit-tommy

und wer will, kann diese sachen, die dort drinstehen gern zugeschickt bekommen einschließlich einer langversion der jacobson-entspannung zum reinhören.

mailt mich einfach an oder schreibt ne pn.

lg tommy


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BeitragVerfasst: Montag 5. Juni 2006, 22:44 
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EUTONIE
giechisch: eu = wohl, recht, harmonisch; tonos = Spannung

Begründet wurde die Eutonie von Gerda Alexander, die über Jahrzehnte die Grundgedanken der Eutonie in Theorie und Praxis entwickelte. In jungen Jahren erkrankte sie - sie saß im Rollstuhl. Die Ärzte geben ihr keine Hoffnung auf Besserung oder Heilung. In dieser Situation begann sie ihren Körper zu erforschen, zu fühlen, zu spüren - zu erleben. Es gelang ihr, durch ihre selbsterarbeitete eutonische Arbeit vollständig zu genesen.

Eutonie ist ein westlicher Weg zur Erfahrung der körperlichen Einheit des Menschen. Eutonie ist kein ein für alle male zu erreichender Zustand, sondern ein dynamischer Prozess, der immer neu realisiert werden muss, wenn seine Wirkung von Dauer sein soll - doch führt die Aktivität, die zu dieser stetigen Erneuerung notwendig ist, zu beglückenden Erfahrungen und Ausblicken, die auf eine neue menschliche Daseinsform hinweisen. Es ist kennzeichnend für die Praxis der Eutonie, dass ein jeder sie anders erfährt, als einen Weg auf dem das Leben sich kundtut. Denn die angestrebte Einheit entsteht durch das Zusammenspiel zahlloser innerer und äußerer Kräfte, die in uns auf immer neue Weise ein dynamisches Gleichgewicht erlangen.

Durch minimale Bewegungen erfährt man seinen Körper - er wird erfühlt und erspürt. Bewusst werden Blockaden wahrgenommen und aufgelöst. Es kommt zu einem positiven Erleben des eigenen Körpers. Bei der eutonischen Arbeit geht es nicht darum "sich zu entspannen - sich der Unterlage anzuvertrauen", sondern um die Erarbeitung eines eutonen Spannungszustandes.

Ein Beispiel: Wir gehen mit unserer Aufmerksamkeit in einen bestimmten Körperteil - wir sind dort und bleiben dort. Durch eine Berührung - als Hilfsmittel können Finger, Kastanien, Bälle, Holzstäbe, Hirsesäckchen usw. dienen - oder eine minimale Bewegung werden wir uns dieses Teiles bewusst und erleben ihn. Wir spüren und erfahren die verschiedenen Qualitäten: die Haut, den Innenraum, die Knochen.

Die Haut
Die Haut steht für Kommunikationsmittel, Begrenzung, Umhüllung.
Die Haut als Organ, als lebendige Hülle, mit zahlreichen Innervationen des gesamten Organismus. Die Hautberührung, die uns Informationen über die Außenwelt vermittelt, teilt uns zugleich auch Wesentliches über uns selbst mit. Was wir berühren, berührt auch uns. Wenn wir uns der unterschiedlichen Berührungsqualitäten der Kleidungsstücke an unserem Körper oder der Gegenstände, mit denen wir uns umgeben, in einer globalen Wahrnehmung unseres Körpers in seiner Umwelt zu empfinden, bewusst machen, so bietet das in der ersten Zeit viele Möglichkeiten zu persönlichen Entdeckungen.

Körper-Innenraum
Der Körper-Innenraum steht für Atem, Zirkulation, Lebendigkeit.
In einer eutonischen Bewegungsstudie muss jedoch die gereifte Form, das Erleben des Körperinnenraumes mit seinem Kraftzentrum in der Wirbelsäule und der von emotionellen Spannungen befreite, schwingende Atem in der Bewegung (nicht in ruhiger Versenkung) zur Darstellung gelangen. Erst im dynamischen Spiel der Bewegung wird die Transparenz des eigenen Körperraumes in seiner lebendigen Beziehung zum ihn umgebenden Außenraum und zum Körperraum des Anderen erfahren - wodurch ein neues komplexes Bewusstsein entwickelt wird, das Innen und Außen gleichzeitig umfängt.

Knochen
Knochen stehen für Stabilität, Kraft und Kontinuität.
Das Knochenbewusstsein gibt uns innere Sicherheit und Widerstandsfähigkeit, die von großer Bedeutung ist. Eine schlaffe Haltung mit ihren Folgeerscheinungen ist der Ausdruck einer inneren Haltlosigkeit. Dem Erlebnis dieser inneren Kraft, die den Körper reflektorisch über die Skelettmuskulatur ohne jegliche willkürliche Muskelanstrengung aufrichtet, folgt die Entdeckung einer bisher unbekannten Beweglichkeit des Rückens. Denn durch die reflektorische Aufrichtung wird die äußere dynamische Muskulatur, die sonst in der gesamten körperlichen Erziehung als Haltungsmuskulatur verwendet wird, für die Bewegung frei. Die reflektorische Streckung der Skelettmuskulatur kann nicht nur von den Füßen, sondern von jeder beliebigen Stelle des Körpers bewusst ausgelöst werden. Dieser proprioceptive Reflex wird als "Transportreflex" bezeichnet.


Was lernt man erfahren?
Als Schüler lernt man in der eutonischen Arbeit:

1. dass die Integrierung bisher dem Bewusstsein entzogener, also unbewusster Körperzonen, ins Körperbild verdrängte emotionelle Erlebnisse zu Bewusstsein kommen lässt.

2. dass durch bewusste Ordnung körperlicher Funktionen - von Tonus, Atmung, Haltung und Bewegung - das gestörte psychische Gleichgewicht wiederhergestellt werden kann.

3. dass alle Arbeit, sei es "positiv", d.h. vom richtigen Körperteil ausgehend, sei es "negativ", d.h. von irrealen Vorstellungen ausgehend, sich immer entsprechend auf das Ganze der Persönlichkeit auswirkt, ob man sich dessen bewusst wird oder nicht.

4. dass es eine eindeutige Trennung in "rein geistig" und "nur körperlich" nicht geben kann. Darum gilt es, das den Körper bis in seine innersten Teile durchwirkende Geistige - welches das persönliche und kollektive Unbewusste und zudem alle Stufen vergangener und künftiger Schöpfungsevolutionen mit einschließt - sich bewusst machen.

Die Arbeit an unserem Körper bringt uns Wohlgefühl und eine persönliche Sicherheit. Wir öffnen uns, können somit besser mit der Umwelt kommunizieren. Es kommt zu einer höheren Sensibilität für innere und äußere Einflüsse. Wir haben durch eine erhöhte Präsenz ein vollständiges Körperbild - somit eine gesamtkörperliche Wahrnehmungsfähigkeit und einen erhöhten Realitätsbezug. Wir erleben Freude in der Entwicklung der momentanen körperlich-geistigen Möglichkeiten - ein freies Erforschen der eigenen Möglichkeiten und Grenzen.

Das innere Leben, die Präsenz und die Schönheit, die auch die einfachste eutonische Bewegung ausstrahlt, sind unverwechselbar. Sie sind Ausdruck der zu Bewusstsein gekommenen körperlich-geistigen Einheit des Menschen.


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BeitragVerfasst: Montag 5. Juni 2006, 22:46 
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Imagination

Das beste Ergebnis bei Gedankenreisen erzielen Sie, wenn Sie die Reisen auf eine Kassette besprechen und mit einer meditativen Musik (instrumental) unterlegen. Falls Sie Ihre eigene Stimme nicht mögen sollten, bitten Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis, der eine ruhige und sympathische Stimme hat, für Sie die Kassette zu besprechen. Wichtig ist, dass der Text möglichst über einen Zeitraum von 20 Minuten andauert und sehr langsam gesprochen wird.


Wasserfall
Bloßfüßig gehen wir auf einen rauschenden Wasserfall zu. Wir sehen ihn aus einiger Entfernung, wie er sprühend die alten Fichten zu seinen Seiten umnebelt.

Wir spüren das Gras, das um unsere Füße streicht.

Wir riechen den harzigen Duft der Nadelbäum

Während wir uns dem Wasserfall nähern, spüren wir, wie feinster Sprühnebel unsere Haut umstreicht.

Jetzt gehen wir über abgerundete Steine und geben uns ganz diesem Gefühl auf unseren Fußsohlen hin.

Wir befinden uns jetzt am Rande eines kleinen Teiches, der sich an der Basis des Wasserfalles befindet, und setzen uns auf einen großen, bemoosten Stein.

Wir schließen die Augen und vertiefen uns in das Rauschen und Dröhnen des Wasserfalles. Es erklingt wie von tausend Stimmen.

Jetzt tauchen wir mit unseren Händen in das kristallklare Wasser, formen mit ihnen eine Schale, erheben sie und benetzen unser Gesicht. Frische erfüllt uns, Kraft und Leben durchströmt uns. Tief atmen wir durch und fühlen die Kraft unseren Körper durchströmen.

Wir beenden die Übung, indem wir tief durchatmen und uns dehnen und strecken.


Meeresbucht
Wir gehen eine Meeresbucht entlang und setzen uns in den goldenen Sand. Die Sonne ist gerade im Untergehen und ihre Strahlen verzaubern die Oberfläche des Meeres in ein von leichten Wellen bewegtes Gold. Auch der Sand, auf dem du sitzt, wird zu Gold und angenehm strahlt er seine Wärme und Sonnenkraft ab und erfüllt deinen Körper mit solarer Energie. In Friede und liebevoller Verbundenheit mit Meer, Sand und Bucht bleibst Du zeitlos sitzen und fühlst Deinen Atem kommen und gehen, so wie die Wellen des Meeres kommen und gehen.

Allmählich schwindet die Sonne vom Horizont und die Bucht wechselt in das silberne Licht des Vollmondes über. Von ferne hörst du Trommeln, Musik und Gesang, alles in Harmonie mit der Umgebung und dem Rauschen des Meeres.

Du stehst auf und gehst in Richtung der fernen Trommelschläge und des Gesanges.

Du gelangst zu einer kleinen Gruppe von Menschen, welche in Andacht versunken in dieser Abgeschiedenheit ihr Ritual vollführt. Eine ältere Frau winkt dich zu ihr heran. Du gehst zu ihr und setzt dich vor ihr nieder. Du sagst ihr deine Wünsche und fragst sie um Rat. Bereitwillig gibt sie Dir Antwort. Sie lächelt dich an und deutet dir mit einem Nicken, dass eure Begegnung beendet ist.

Du erhebst Dich und kehrst wieder zurück zu deiner stillen Meeresbucht, setzt dich wieder nieder und lässt in Stille die Eindrücke an die Begegnung in dir abklingen und mit der dich umgebenden Kraft verschmelzen.


Sand am Meer
Ich versenke mich und begebe mich auf eine weite Reise - in eine innere Welt. In der Schwärze meines Augenfeldes öffnet sich ein kreisrundes Tor, durch welches mir goldenes Licht entgegenstrahlt. Ich nähere mich diesem Tor, es wird größer und ich fühle mich körperlich gegenwärtig. Nun trete ich durch dieses Tor und befinde mich in einer anderen Welt.

Ich befinde mich auf der Sanddüne einer fremden unbekannten Welt. Wärmendes Licht und Stille sind ihre Kennzeichen, die ich zutiefst empfinde. Diese Welt scheint unbewohnt zu sein. Über einige Dünen hinweg sehe ich die glatte Oberfläche des Meeres. Kaum sind Wellen darauf zu sehen und der Himmel spiegelt sich auf der Oberfläche des Meeres in ungewohntem Goldorange.

Ich schreite durch den feinen, goldenen Sand, fühle, wie er meine Zehen umfließt und sanft meine Haut berührt.
Auf der Kuppe einer Düne setze ich mich hin. Ich will nicht weiter gehen, wozu auch. Ich fühle mich in unendlicher Weite aufgehen, mich in diese Welt hinaus fließen. Meine Füße müssen sich diese Welt nicht mehr Schritt für Schritt erschließen. Mein Geist weitet sich in diese Welt hinaus, wird eins mit ihr. Das Goldlicht dieser Welt durchstrahlt mich und ich werde auch eins mit diesem Licht, das nunmehr in mir und aus mir leuchtet.

Lange bleibe ich solcherart sitzen. Die Welt wird zu meiner Heimat und ihr Licht zum Licht meines Herzens.

Jetzt, wo ich eins mit dieser Welt bin, sie in mir trage, kann ich wieder zurückkehren in mein irdisches Wanderdasein und sie mit mir nehmen. Ich werde dann meine Augen öffnen, mich von Wänden umgeben sehen und doch eine unendliche Weite in mir tragen


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BeitragVerfasst: Montag 5. Juni 2006, 22:54 
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Meditation

Entspannungstechniken wie Meditation sind wichtig für unsere Genesung. Viele Angstetroffene nehmen Medikamente, um zu "entspannen", doch es gibt vieles, was wir selbst tun können, um dies zu erreichen.

Entspannung ist für uns ein großer Vorteil, doch Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelentspannung sind nicht für alle Menschen geeignet. Einer der Grunde liegt darin, dass Betroffene oft ohnehin schon stark auf ihren Körper fokussiert sind und körperorienterte Methoden mitunter die Symptomwahrnehmung noch verstärken. Progressive Muskelentspannung zudem die Anspannung und Entspannung von Muskelgruppen. Viele von uns sind sowieso sehr angespannt, so dass wir bei die Übungen eigentlich nur zu unsere normale Zustand der Anspannung zurückkehren.

Viele Menschen finde es einfacher, Meditationstechniken anzuwenden. Meditation hilft uns nicht nur zu entspannen, indem zuerst der Geist entspannt wird, sondern zeigt uns auch, in welchen Gedankenmustern wir stecken und wie wir dieser unter Kontrolle halten können. Welche Technik wir dabei verwenden, ob ein Wort-Mantra oder Atemzählen, hängt von den jeweiligen Vorlieben ab.


Methode "Relaxation Response"
Prof. Herbert Benson (früher am Lehrstuhl für Verhaltensmedizin der Harvard Medical School und Leiter des Mind/Body Institutes am New England Deaconess Hospital in Boston) hat eine neue Methode entwickelt, die eine wirkliche, heilsame Entspannung bewirken soll.

Die meditative Entspannungsreaktion nach Benson verändert langfristig die Biochemie des Körpers und errichtet eine Art Blockade gegen die negativen Wirkungen des Stresshormons Noradrenalin auf Blutdruck und Herzschlagfrequenz. Dazu kommt im psychischen Bereich eine Verminderung von Angst, depressiven Zuständen, Ärgerbereitschaft und Feindseligkeit.

Es geht darum, den Strom der Alltagsgedanken zu unterbrechen. Dazu wählt man sich einen sogenannten « geistigen Fokus », etwas, dem man sich während 10 bis 20 Minuten ganz hingibt. Wenn ablenkende Gedanken eindringen, lenkt man die Wahrnehmung sanft und ohne Zwang wieder auf den Fokus. Benson beschreibt acht Stufen:


1. Wählen Sie ein Wort oder einen Begriff, den Sie als Fokus verwenden
wollen, oder konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Atem.
2. Sitzen Sie ruhig in einer bequemen Haltung.
3. Schliessen Sie die Augen.
4. Entspannen Sie die Muskeln.
5. Atmen Sie langsam und natürlich, wiederholen Sie Ihr Fokus-Wort
jedesmal beim Ausatmen.
6. Bleiben Sie passiv, kümmern Sie sich nicht darum, ob Sie es gut
machen. Wenn Ihre Gedanken wandern, lenken Sie sie auf, den Fokus
zurück.
7. Halten sie diese Prozedur 10 bis 20 Minuten durch.
8. Entspannen Sie sich nach dieser Methode ein- bis zweimal pro Tag.


Meditative Musik im Hintergrund ist eine zusätzliche Hilfe, schnell und tief in die Entspannungsphase zu kommen.

Wenn Sie während der Übung ein Panikattacke erleiden (dies kann bei allen Entspannungsübungen am Anfang passieren), brechen Sie die Übung ab.

Entscheidend für den Erfolg ist die Geduld: Es kann Wochen oder gar Monate dauern, bis die Wirkung spürbar ist.



Methode "Tiefenentspannung"
Wenn wir uns so tief entspannen wollen, dass wir zu tieferen Schichten unseres Bewusstseins vordringen können, müssen wir folgende Regeln einhalten:


1. Wir suchen uns eine Körperhaltung, die uns so bequem erscheint, dass
wir uns während der Übung nicht mehr bewegen müssen.
2. Wir überlegen uns, zu welchem Zweck wir in unbewusste Schichten
unseres Bewusstseins vordringen wollen.
3. Wir machen uns klar, dass bewusstes Verstehen der aus dem
Unbewussten auftauchenden Antworten und Botschaften nicht sofort
möglich und auch nicht nötig ist.
4. Da Tiefenentspannung eine Kommunikation mit dem Unbewussten
darstellt, folgt sie den für Kommunikation geltenden Prinzipien: sie
erfolgt auf der Basis der Sinneswahrnehmung, nämlich auf der visuellen,
auditiven oder/und kinästhetischen Ebene.


Auf den Körper ausgerichtete Vorstellungen.
-Augen "zufallen lassen"
-Vorstellung, dass die Stirnmuskeln glatter und glatter werden
-Beobachten des Atems, wie er hinten ganz nahe an die Augen
herankommt
-Den Atem noch tiefer in den Bauch schicken
-Den Zwischenraum zwischen den Augen vorstellen
-Dem Atem zuhören und sich dabei wohlfühlen
-Sich vorstellen, einen schönen Sonnenuntergang zu betrachten
-Den Punkt spüren, an dem der Rücken den engsten Kontakt mit dem
Sessel/der Liegefläche hat
-Den Teil des Körpers spüren, der etwas mehr entspannt ist als der
restliche Körper
-Die Geräusche vorstellen, die ein Bach macht, wenn er über Steine fließt
oder über Baumwurzeln
-Fühlen, wie sich die Rippen bei jedem Atemzug weiten
-Bei jedem Ausatmen spüren, wie der Körper jedesmal ein bisschen
tiefer in die Sitz-/Liegefläche sinkt
-Sich des Innenraums des Mundes bewusst werden
Sich das Vergnügen vorstellen, in der warmen Badewanne zu entspannen
-Den Atem spüren, wie er gleichmäßig kommt und geht, wie Wellen im
Ozean, ganz leicht und angenehm
-Wärme oder ein angenehmes Kribbeln in einer der Hände oder in beiden
spüren
-Die Mundwinkel spüren
-Sich vorstellen, auf einer weichen weißen Wolke zu schweben
-Sich vorstellen, nach oben zu blicken durch die Äste eines großen
Baumes
-Sich vorstellen, dass sich ein Arm schwerer anfühlt als der andere
-Sich dessen bewusst sein, wie wohlig warm der Körper wird
-Sich vorstellen, innen in einem großen durchsichtigen Ballon zu
schweben
-Sich vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn ein weiches Stück Samt sanft
über den Handrücken streift
-Sich wieder einen Sonnenuntergang vorstellen. Und jetzt den Vorhang
vor den inneren Augen zuziehen, so dass der Sonnenuntergang nicht
mehr zu sehen ist
-Eine schöne Blume vor dem Gesicht vorstellen. Die Farbe sehen. Den
Duft riechen
-Spüren, wie Wellen der Entspannung aus den Fingern fließen und aus
den Zehen ... so als ob Sand aus den Fingern und Zehen fließt
-Sich erlauben, sich etwas sehr Angenehmes vorzustellen



Vorstellungen, die uns "wegtragen"
Einige der folgenden Vorstellungen fördern die Tiefenentspannung, wenn man sich intensiv unter Beteiligung aller Sinne hineinlebt:

-auf einer weichen, flaumigen Wolke liegen, von ihr getragen zu werden,
auf ihr schweben
-in einen Brunnen/Schacht Schritt für Schritt (auf einer Wendeltreppe)
hinuntersteigen
-Wie ein Vogeljunges aus dem Nest fallen und dann die Flügel ausbreiten
und nach unten schweben
-In eine Höhle gehen, dort in einen unterirdischen See springen und tief
tauchen. Je tiefer man taucht, desto klarer und farbiger sollen Bilder
auftauchen
-Einen Lichtpunkt über den Himmel verfolgen, wie er zum Horizont
hinuntersinkt, die Farbe wechselt, vibriert, so dass man es im ganzen
Körper spürt, und alle Gedanken, innere Stimmen und Zweifel mitnimmt
Schreiben von Zahlen in den Sand. Jede Zahl ist mit einem Abschnitt des
Körpers verbunden. Mit dem Herauswaschen der Zahl durch eine Welle
geht dieser Körperteil in Trance
-Zahlen (von 10 bis 1) klar und deutlich vorstellen, farbig, leuchtend,
glitzernd, dreidimensional. Während sich die Ziffern dann um die eigene
Achse zu drehen beginnen, werden sie allmählich blasser und
verschwinden rückwärts im Nebel. Die nächst niedrige Ziffer taucht auf
-Durch einen Wald gehen, den Waldweg genau vorstellen, das Moos am
Wegrand spüren, die Waldluft riechen, die Steine auf dem Weg unter den
Füßen spüren, auf eine Lichtung kommen , über die Wiese gehen, Gräser
und Blumen im Vorbeigehen mit den Fingern berühren, die Sonne warm
spüren, einen Berg hinaufwandern zu einem Gebäude ...
-Sich zu seinem Lieblingsort (Kraftort) begeben und dort bequem
entspannen




Rückkehr
Ganz langsam und allmählich beginnen, in diesen Raum und diese Zeit zurückzukommen.

Gähnen zulassen.

Beim gleichmäßig rhythmischen Atmen die Stimme ("ah") beim Ausatmen kommen lassen.



Methode "Gedankenstille"
"Antar Mouna" bedeutet Innere Stille. Die innere Stille ist einerseits eine Vorbedingung für die Meditation, andererseits bringt sie Freude und Heiterkeit im täglichen Leben.

Die Methode nach dem indischen Yogasystem ist folgende:

1. Gedankenbeobachtung:
Man richtet die Konzentration auf das Stirnchakra, betrachtet den grauen Augenhintergrund und die Formen und Gedanken, die auftauchen und wieder vorbeigehen immer im Bewusstsein des unbeteiligten Zeugen. Manchmal entsteht ein Augenblick des Vergessens, des "Abdriftens", dann erinnern wir uns wieder der Übung und fahren unbeirrt fort.

Nach einiger Zeit der Praxis werden die Gedanken feiner und bekommen eine geistige Realität. Nun kann man zur Meditation über ein Gottesbild ("Ishta Deva"), sei es gestalthaft oder gestaltlos, übergehen.

2. Gedankenordnung:
Manchmal entstehen Gedanken zwanghaft; wir mögen uns sträuben, in Sorge und Grübelei zu verfallen, trotz aller Anstrengung können wir die Wogen nicht zum Stillstand bringen. Die Übung besteht darin, einen solchen Gedanken wie Sorge, Geiz, gekränkte Eitelkeit oder ähnliches, bewusst zu erzeugen oder zuzulassen, ihn deutlich anzusehen und eine Zeitlang zu bewahren, um ihn dann entlassen zu können. Anschließend meditiert man Ishta Deva, die Gottesvorstellung, in der Art einer Visualisierung, danach wendet man sich wieder der Gedankenübung zu und wechselt so zwischen beiden ab, wobei ein kontinuierliches Gewahrsein aufrecht erhalten werden soll. Ziel ist es, die Identifikation mit niederen Gedanken oder Emotionen zu verlieren.

3. Gedankenstille:
Nachdem Entspannung und Loslösung von den Alltagsgedanken erreicht ist, geht man über zur Konzentration auf den inneren Himmel oder "Chitakash", den astralen Ort des Bewusstseins: das Gewahrsein eines inneren Raumes, in dem Gestalten oder schemenhafte Gedankenformen auftauchen können, die aber nicht relevant sind; der Raum ist nach allen Seiten hin offen, das Bewusstsein befindet sich im Mittelpunkt, und ist hellwach. Ziel ist es, den Zustand des Nichts zu beobachten. Verschiedene Zustände können auftreten, andere Wirklichkeiten können erlebt werden, sollen aber nicht analysiert werden. - Dem Ishta Deva des Bhakti Weges entspricht hier der Glaube an eine gestaltlose Wahrheit, die ebenso erfahrbar ist wie eine persönliche Gottesvorstellung.



Nach: Ma Yogashakti u. Swami Satyananda, Dynamik des Yoga


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