Registriert: Montag 1. Mai 2006, 00:20 Beiträge: 690
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Bilder von Ihr
Wir haben es damals alle gespürt. Wir haben gespürt, daß etwas auf uns zukam, dem wir nicht würden ausweichen können. An jenem Abend sind die ersten Schatten einer dunklen Wolke auf uns gefallen, einer Wolke, die sich schon seit langem, ohne daß wir es bemerkt hatten, über uns zusammenballte, die sich im Laufe der Zeit mehr und mehr verdichtete, bis sie begann, die Sonne zu verdunkeln. Und wenn ich an das Frösteln zurückdenke, das mich an diesem Abend erfaßte, so ist es vor allem die Erinnerung an Suzannahs Arm, ihre weiche Brust an meiner Seite, an ihre Hand unter meinem Gürtel, die mir deutlich macht, wie sehr mir ihre Wärme damals geholfen hat, wie sehr sie mich geschützt hat, damals und in all den Jahren danach, wie sehr ich ihre Wärme vermisse, wie sehr ich vermisse, wie sie mich hielt.
Thea liebt Suzannah, aber nun ist sie tot. Schon bisher besatnd ihr leben aus Verlusten, ihre Eltern starben früh. Als sie Suzannah kennenlernte, dauerte es Jahre, bis sie sich auf die Nähe und das Vertrauen einer Beziehung einlassen konnte. Nun sucht sie nach den "Bildern von ihr" in diesem Roman über Verlust und Trauer, aber auch über die Liebe in kleinen, leisen Geschichten und Begegnungen. Ein Roman über Frauen im Berlin der achtziger Jahre.
Autor: Karen-Susan Fessel
Verlag: Piper
ISBN: 3492227015
Preis: 9,90€
_________________ NIEMAND hat mich gefragt ob ich leben will, also hat auch NIEMAND mir zu sagen wie ich leben soll
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