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 Betreff des Beitrags: Opfer sexueller Gewalt
BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2006, 20:33 
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Registriert: Sonntag 30. April 2006, 21:08
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Jede fünfte Frau Opfer sexueller Gewalt
Beim Stöbern im Netz habe ich folgenden Text gefunden und als Anlass genommen, eine Bundeslandseperierte Aufstellung Für Anlaufstellen für Opfer sexueller Gewalt anzufangen. (siehe Bundeslandsparten)
gefunden auf er Seite http://www.medi-report.de
Nebenher bemerkt eine sehr informative Seite!
Lg, Ela

Zitat:
- Weltgrößte Studien ergeben "deprimierendes, überraschendes Ergebnis"
München (dpa) - Jede fünfte Frau ist neuen Studien zufolge im Laufe ihres Lebens Opfer sexueller Gewalt geworden, meist im Kinder- oder Jugendalter. "Das ist ein deprimierendes, überraschendes Ergebnis", sagte der Münchner Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Prof. Günther Kindermann, am Donnerstag in München. Der Gynäkologe stellte beim 53. DGGG-Kongress zwei neue Studien vor, die mit mehr als 4.300 Fällen die weltweit bislang umfangreichsten Untersuchungen zu dem Thema "Sexuelle Gewalt an Frauen" seien. An der viertägigen Tagung nehmen rund 3.000 Frauenärzte und Wissenschaftler teil.

Das Bundesfamilienministerium war bislang von Schätzungen ausgegangen, nach denen jede siebte Frau - also rund 14 Prozent - Opfer von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung geworden war. Bei einer von Kindermann präsentierten Studie der Ludwig-Maximilians- Universität München mit mehr als 1.000 Befragten antworteten gut 19 Prozent der Frauen mit "ja" auf die Frage, ob sie jemals zu sexuellen Aktivitäten gezwungen wurden, die sie nicht durchführen wollten. Der DGGG-Präsident stellte zusätzlich eine Berliner Untersuchung vor, für die Forscher der Universitäts-Frauenklinik Charlottenburg über Jahre hinweg Daten von rund 3.300 Opfern von Sexualdelikten ausgewertet hatten.

Beiden Studien zufolge waren die Geschädigten in den allermeisten Fällen minderjährig und kannten ihre Peiniger aus der Familie oder dem näheren sozialen Umkreis. Nach der Berliner Untersuchung waren mehr als die Hälfte der Betroffenen jünger als 16 Jahre. Die größte Gruppe der Missbrauchten war die der elf- bis 15-Jährigen, das jüngste Opfer war erst sechs Monate alt. Nach der Münchner Befragung wurden ein Fünftel der Geschädigten im Alter bis zwölf Jahre missbraucht.

"Mehrheitlich erleben die Opfer den Missbrauch als Kinder oder junge Mädchen in der Familie oder durch nähere Bekannte", bilanzierte Kindermann die Studienergebnisse. Er kritisierte Frauenärzte und die Öffentlichkeit heftig. Gynäkologen thematisierten das Problem der sexuellen Gewalt viel zu wenig, die Gesellschaft verschweige es beinahe völlig. "Wenn man sexuelle Gewalt gegen Frauen aber immer weiter als ein Jahrhunderte altes Privileg der Männer toleriert, wird sich nie etwas ändern", sagte Kindermann. "Ich richte einen flammenden Appell an mein Fach, das Thema sexuelle Gewalt offensiv aufzugreifen".

Rund zwei von drei Betroffenen kannten den Täter, hieß es in beiden Studien übereinstimmend. Die Mehrheit der Mädchen und Frauen wurde in der eigenen oder in der Wohnung des Peinigers missbraucht und hatte zuvor noch nie Geschlechtsverkehr gehabt, weit mehr als ein Drittel wurde mehrfach Opfer von sexueller Gewalt. Das Fehlen von körperlichen Verletzungen lasse nicht darauf schließen, dass Mädchen oder Frauen nicht missbraucht wurden. Nur etwa zehn Prozent trugen laut der Berliner Untersuchung körperliche Verletzungen davon.

Frauenärzte sollten sich als Anlaufstellen für die Opfer verstehen und das Gespräch suchen. Kindermann forderte auch eine Koordination der Hilfsangebote zwischen Polizei, Gerichtsmedizin und Gynäkologen. Die Opfer blieben sich nach der Tat häufig selber überlassen. Die angezeigten Verbrechen machten nur "die Spitze des Eisbergs" aus, sagte Kindermann. Die überwältigende Mehrheit der Opfer vertraue sich nicht der Polizei an. Grund sei etwa, beschämende Aussagen vor Gericht vermeiden zu wollen. Bei einer Bestrafung des häufig aus dem näheren Umkreis stammenden Täter hätten die Geschädigten zudem Angst, die eigenen Sozialstrukturen zu zerstören.


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