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 Betreff des Beitrags: Therapeutische Ansätze
BeitragVerfasst: Montag 29. Mai 2006, 12:18 
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Therapeutische Ansätze

Um jenen helfen zu können welche sich ritzen oder andersartig selbst schädigen, müssen Therapeuten verstehen, welche Rolle dieses energiegeladene Reaktionsmuster im Leben des Klienten spielt

Ist der primäre Grund:

1.) Spannungen abzuladen
2.) Um Boden unter Füßen zu bekommen sich zu erden
3.) Eine Form von ungesprochem Reden, in Kontakt treten.
4.) Wiedererleben von schmerzhaften Erfahrungen

Zu verstehen warum eine individuelle Person sich selbst verletzt - ist der Schlüssel um dieser Person zu helfen, selbstschädigende Handlungen als erstmögliche Reaktion zu verwenden, zu beenden.

Druck darauf auszuüben, als hauptsächlichstes Ziel die Selbstverletzungen sofort zu beenden kann das Gegenteil bewirken (davor warnen Experten Salomon und Farrand, USA)

Der Ansatz der Experten zielt auf folgende Techniken:Selbstverletzung sollte nicht durch Schenken von starker Aufmerksamkeit gefördert werden.Es sollten keine Sanktionen folgen insbesondere nicht Abbrechen einer Therapie erfolgen. Dieses erzeugt meist noch schlechtere Gefühle.

Therapeuten müssen ihre eigene Motivation überprüfen warum sie es wollen, daß ihr Klient mit dem Selbstverletzenden Verhalten aufhört oder es stabilisiert.Allzu oft achten Helfer zu sehr darauf das SVV so schnell wie möglich zu beenden, weil es für sie selbst unangenehm ist:

dieses mitanzusehen.es stoßt sie absie fühlen sich machtlosSVV ängstigt sie...

Situationen in welchen man radikal versucht das SVV zu beenden, können zu explosivem SVV führen.

Oder zu Situationen in welchen Therapeuten versuchen das Verhalten zu stoppen und dann der Klient den Weg wählt sich versteckt selbst zu verletzen, und er schweigsam wird,
und in negativen Streß kommt.

Auf diese Weise wird es schwieriger eine therapeutischen Basis zu finden.

Anderseits ist es für Therapeuten legitim (erlaubt) mit ihren Klienten einen Stufenplan zur Selbstkonntrolle der Impulse auszuarbeiten, um diese zu stabilisieren.

Wenn ein Klient unkontrollierbare Selbstverletzungen setzt, ist es Ziel für den Selbstverletzenden und Begleiter in der Krise im Raum keine scharfen Gegenstände zurück zu lassen.Wenn man eine gewisse Stabilität in der Behandlung erreicht hat müssen Therapeuten einen feinfühligen Weg zwischen Unterdrücken / Kontrollieren des SVV und Erlauben von SVV gehen, um die Therapie im Griff zu haben.

Ein idealer Weg wäre in welchem SVV toleriert ist, aber spezifische Konsequenzen hat zum Beispiel:

Ein Klient soll sich beim Therapeuten melden wenn ein Drang zur Selbstverletzung aufkommt. Aber es sollte eingeschränkt werden, daß der Kontakt binnen 24 Stunden nach erfolgtem SVV erfolgen soll.

In einem solchen System hat der Selbstverletzte die Möglichkeit auszudrücken was er über seinen Körper auszudrücken versuchte, ohne im SVV Zuflucht zu nehmen. Er/sie erfährt daß das Fortsetzen eines SVV momentane greifbare Ursachen hat und unmittelbare Gefühle ihn/sie dazu drängen. Es reduziert den Teufelskreis, das sich das SVV verselbstständigt und dadurch anhaltende fortschreitende negative Effekte folgen.

Diese Art von Vereinbarung zwischen Therapeuten und Klient kann helfen das SVV zu stabilisieren und den Weg frei machen, zugrundeliegende Probleme zu bearbeiten, welche dazu drängen sich zu verletzen.

Dies ermöglicht dem Therapeuten "Kehrbergs" Rat zu folgen, das SVV in Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Verletzung / Problem zu behandeln.

Therapeuten sollten sicherstellen, daß selbstverletzende Klienten Zugang zu nicht verurteilenden, mitfühlenden medizinischen Einrichtungen haben, wo die Wunden versorgt werden.
Daß dort darauf geachtet wird, daß die Würde und Autonomie (Selbstachtung) nicht geraubt wird.Zusammen mit dem Therapeuten können Pläne ausgearbeitet werden wie Wunden behandelt werden, ohne zusätzlich den Streß in der Situation zu erhöhen. Es sollten Ärzte die in anliegenden Ambulanzen die Notfälle versorgen geschult werden, wie man mit SVV umgeht.
Die erfolgreiche Behandlung von SVV hängt wesentlich davon ab neue Wege zu finden mit negativen Streß umzugehen, so daß zugrundeliegendes Schmerzhaftes behandelt werden kann.

Spitalseinweisungen sollten nur als letzter Ausweg erfolgen, wenn der Klient in Suizidgefahr oder in schwere Verletzungsgefahr kommt.

Spitäler sind künstlich sichere Umgebungen und notwendige Schritte zur Identitätsfindung und zum Finden von den zugrundeliegenden Auslösern sind erschwert.

Weniger destruktive Bewältigungsfähigkeiten können dort praktizierbar sein, aber in der wirklichen Welt wiederauftreten.

Quelle: http://www.andritsch.at/psychiatrie/SVV/SVVTher.html

_________________
Ganz liebe Grüße
Biene


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