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 Betreff des Beitrags: Kaufsucht
BeitragVerfasst: Samstag 16. Juni 2007, 20:19 
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Kaufsucht

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Die Kaufsucht ist das in Anfällen auftretende, zwanghafte Kaufen von Konsumgütern und Dienstleistungen. Sie ähnelt anderen stoffgebundenenund ungebundenen Süchten (Alkohol, Drogen, Arbeitssucht etc.) Symptome von einem unwiderstehlichm Drang nach dem Kauf von Artikeln, der stärker ist als der eigene Wille, der bishin zum Kontrollverlust gehen kann.
Wie jede Sucht beeinträchtigt die Kaufsucht das Leben so sehr, dass die Sucht vorranghog bestimmend ist. Diese Sucht ist ein Befriedigungsmittel, und kann ähnlich wie ein Beruhigungsmittel wirken.
Die Sucht kann wie andere Süchte zur Dosissteigerung führen, so dass immer häufger bzw. teurere Dinge angeschafft werden.
Kaufsüchtige kaufen ohne Rücksicht auf ihre finanziellen Verhältnisse. Die Folge ist eine immer höhere Verschuldung, die in den finanziellen Ruin führt und existenzbedrohend ist.

Wonach süchtig?
Süchtig ist man genaugenommen nicht nach einem bestimmten Suchtmittel, sondern nach dem, was einem dieses Mittel an "Suchterleben" verschafft, wie Stimulation und Beruhigung. Bei der Kaufsucht verschafft das KAufen selbst diese Befriedigung, weniger der Besitz oder das Konsumieren der Güter. Kaufen kann zum einen als "Tranquilizer" dienen: um eine innere Unruhe zu betäuben, um Depressionen oder Ängste zu unterdrücken, nicht angenommen, nicht geliebt, nicht beachtet werden. Zum anderen kann es auch als "Aufputschmittel" wirken: um sich ein Glücksgefühl zu verschaffen, um sich selst zu beschaenken, um eine innere Leere- ein "Loch der Seele"- zu füllen, um duch innere "Jagdlust" den deprimierenden Alltag zu vergessen, um aus der Realität zu fliehen, um Probleen auszuweichen, sich vor ihnen abzuschirmen.

Die Merkmale:
Alle Altersgruppen und alle EInkommens- und Bildungsschocjten cheinen gleichmässig von dieser Sucht betroffen zu sein. Fast alle Kaufsüchtigen spezialisieren sich auf bestimmte Produkte und Kaufumgebungen /z.B. Billigeinkauf von Lebensmitteln im Supermarkt, Einkauf von Kleidung in teuren Botiquen, Bestellung von Haushaltswaren in Katalogen etc.)
Frauen scheinen sich dabei mehr auf Kleidung, Schuhe, Schmuck, Lebensmittel und Bücher zu verlegen, Männer kaufen technische und modische Accessiores, techische Geräte, Sportgeräte etc.-insgesamt eher "Prestige-Objekte".
Manche Kaufsüchtige kaufen nur heruntergesetzte Waren, bei manchen entscheidet ie Gemütslage, welche Art von Produkten - und damit welche Symbole - gekauft wird (ein Pelzu zum Kuscheln, ein Buch um sich zurückzuziehen etc)
Es gibt deutiche Anzeichen dafür, dass Kaufsucht eine sehr "weibliche" Sucht ist, wenn auch lange nicht so ausschliessliche wie beispielsweie ESS- oder Magersucht.
Wie auch bei ähnlichen amerikanischen und kanadischen Untersuchungen hatten bei Frauen deutlich höhere Werte auf einem von Kanadiern entwickelten Test zur Messung von Kaufsucht.
I deutschen Unersucheungen haben sehr viel mehr Frauen als Mäner teilgenommen, was man jedoch auch dadurch erklären könnte, dass Frauen allgemein therapiewilliger und selbstkritischer sind als Männer, dass deswegen Männer ihr Kaufverhalten eher für "normal" halten, oder dass einkaufen immer noch eher in den Bereich der Frau fällt.
Aufgrund von Tiefeninterviews sind die Tester jedoch überzeigt, dass Frauen aufgrund ihrer weiblichkeitsspezifischen Sozialisation die passivere und emotionalere Verhaltensweise fördert, innere Konflikte eher "unauffällug" lösen wollen, wozu sich die Kaufsucht "gut eignet"

Ursachen:
Eine solche Selbstwertschwäche entsteht durch ene Vielzahl von seelischen Verletzingen und Defiziten, die sich im KLaufe eines Kebens ansammeln.
Dies begint in der Regel schon in der Kindheit. Eine Schlüsselrolle kommt hier dem Einfluss der Eltern zu: Alle der getesteten Kaufsüchtigen wurden als Kind emotional vernachlässigt, bekamen entweder Ablehnung und Gleichgültigkeit von Seiten der Eltern oder aber ungebührliche Überversorgung zu spüren. Eigene Fähiglkeiten, Meinungen und Gefühle waren nicht efragt. Oft wurden Geschwister bevorzugt. Eine Erziehung zur Inkompetenz /"Das kannst Du ja doch nicht") und Belohnung mit materiellein Gütern waren die Regel.
Auch sexuell Missbrauchte Kinder scheinen besonders anfällig für Suchtverhalten zu sein.

Doch auch bestimmte Lebenssituationen oder "Schlüsselereognisse" können einen solchen Selbstwertknick hervorrufen: SO bei einer Befraten, die seit einem Unfall, den ihr Mann verschuldet hat, an den Rollstuhl gefesselt ist. "Kaufen ist alles, was mir noch bleibt, wo ich mich noch lebendig fihle. Wenn ein Paket vom Versandhaus kommt, ist das Gefühl wie Weihnachten." Ihr Mann hat sich, seit soe behindert ist, völlig von ihr zurückgezogen. EIne andere Befrate ist von Gevurt an kleinwüchsig. Ihr schlechtes Selkbstbild führt zu einem schlechten Selbstbewusstsein. Beonders der Partner fehlt ohr: "Kaufen ist für mich Parterersatz".

Ein weiterer Befragter musste gegen senen WIllen einen ungeliebten Beruf ergreifen. Durch das süchtige Sammeln von alten Uhren versuchte er, sich darüber hinwegzutrösten, und trieb sich damit in den finanziellen Ruin.
Der süchtige Sammler kann nämlich nicht auf eine Gelegenheit warten, ihn interesiert mehr die stimulierende Wirkung des Kaufes, die "Jagdlust", als das Stück selbst. Die Befriedigung hält nur kurz an, dann ist der Kauf vergessen.
Der echte Sammler zeichnet sch dagegen durch kennerosche und ständige Bechäftigujg mit den Gegenständenm seiner Sammlung aus.

Frustkäufe:
Jeder kennt das: Nach dem Ärger mit dem Chef oder mit dem Partner geht man in den nächstbesten Laden und "gönnt" sich was. solche "Frustkäufe" auch als "kompensatorische Käufe" bezeichnet, haben psychisch die Funktion, Defizite wie Frustration kurzfristig auszugleichen und Problemen auszuweichen. Dies kann sogar ganz bwusst geschehen und ist grundsätzlich eine "normale" und funktionale Stratege der Psyche. Schliesslich wäre der Mensch überfordert, jedes Problem sofort anzugehen. Gefährlich wird es jedoch, wenn soclhe Defizite regelmässig durch Käufe überwunden werden, der Frustkauf zur Gewohnheit wird. Das Problem, vor dem ausgewichen wird, kann dann nicht mehr nur ein vorübergehendes sein, sondern liegt in einem Persönlichkeitsdefizit, in der Regel einer Selbstwertschwäche, die sehr unterschoedlihe Ursachen haben kann.

Laut Untersuchungen der Universität Stuttgart-Hohenheim ist Kaufsucht ein inzwischen weit verbreitetes Phänomen. Demnach sind 5 Prozent aller Erwachsenen "stark" und 20 Prozent "deutlch" kaufsuchtgefährdet.
Doch nicht jeder der kaufsuchtgefährdet ist, gilt gleichzeitg als kaufsüchtig. Die Grenze zwischen einem "normalen" Frustkauf und der Kaufsucht liegt in dem immer wiederkehrenden Drang Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich benötigt.
Oft landen diese Dinge unausgepackt im überquellenden Schrankoder kurze Zeit später im Container. Kaufsucht ist unauffällug, weil Kaufen gesellschaftlich akzeptuert ist. Aber als nichtstoffgebundene Sucht, ist sie mit anderen Suchtformen wie Alkohol, oder Esssucht, durchaus vergleichbar

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Lache niemanden aus, der gerade drei Schritte rückwärts geht..... Er könnte grade Anlauf nehmen!


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