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BeitragVerfasst: Freitag 15. Dezember 2006, 16:29 
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Hallo Ihr Lieben,

ich will Euch mal wieder ein paar Zeilen zukommen lassen.
Also Dream, ist ja doof, daß Du dann kann Einzelzimmer hast. Hier hat die Jugend auch nur Doppelzimmer. Ich bin bis 18.01. hier, habe aber schon erfahren, daß ich voraussichtlich erstmal 12 Wochen hierbleiben soll und nicht nur die genehmigten 6 Wochen. Ich bin jetzt erstmal nicht für eine Traumathera vorgesehen, weil ich lernen soll, erstmal mit mir und den Anderen in mir klarzukommen. Das heißt, ich fange an, mit den Anderen in Kontakt zu treten. Erst dann, wenn ich das geschafft habe und ich stabil bin, ist an eine Traumatherapie zu denken. Soweit mal dazu.
Ich hatte diese Woche ziemlich viele Termine. Jetzt ist für mich die Woche auch noch nicht beendet, denn ich habe wie jeden Samstag, morgen von früh bis mittags Gesundheitsseminar. Dann erst ist Wochenende.
Ich war diese Woche ziemlich sauer auf mich. Ich wollte ganz ehrlich PMR (Progressive Muskel Relaxation) und Körperwahrnehmung mitmachen. Beides fällt für mich aus. Beim PMR habe ich Bilder und Filme, fange an zu zittern, triffte weg, also fällt das erstmal aus. Körperwahrnehmung gibts auch nicht für mich, weil es dort ziemlich viel Körperkontakt zu anderen Leutz gibt, was ja auch nicht funzte. Selbes Spiel, zittern, völliges Versagen und dann auch noch Wechsel zu Claudi, die auffiel, weil sie sich suchend umsah und völlig verschüchtert an die Wand gelehnt saß und nicht wußte wo sie ist. Also fällt das auch erstmal weg. Ich habe jetzt noch "Besser Schlafen", Medizinisches Schwimmen, Sportschwimmen, Kunstthera, Musikthera, Genußtraining, Sport, Einzelthera und jeden Tag 1,5 h Gruppenthera. Langweilig wird es also keineswegs. Die Musikthera gefällt mir supergut, nur Kunstthera hatte ich noch nicht, weil der Therapeut im Urlaub ist. Nächste Woche sieht das aber wieder anders aus. Ich werde versuchen, Atemthera mitzumachen. Vielleicht gelingt mir das ja mal.
Hier ist es momentan etwas chaotisch, weil einige Therapeuten vor Weihnachten noch Urlaub haben, aber das ändert sich ja bald. Gruppenthera ist sehr informativ und nie langweilig, auch Einzelthera gibt mir perönlich was. Allerdings habe ich nur 1x in der Woche eine halbe h Einzel. Ob mir das was bringt? Abwarten sag ich mal dazu.

LG
Biene :gk

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Ganz liebe Grüße
Biene


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BeitragVerfasst: Sonntag 17. Dezember 2006, 10:11 
hallo biene,
schön,von dir zu lesen *freu*
bei dir ist ja echt streß angesagt.wenn ich an mein 1/2 jahr psychotherapie denke ,das war ja echt das letzte :dagegen .bei dir hört sich alles so positiv an,was mich sehr für dich freut.sei nicht traurig,das es dinge gibt,die du nicht machen kannst.ich kenne das auch.bei der kur mußte ich damals auch das autogene training weglassen,das ging gar nicht,bin wohl nicht dafür gemacht.pmr dagegen geht,es kommt auch darauf an,wer es macht.was die körperteherapie angeht;da würd ich auch weglaufen.
aber alles andere hört sich gut an und was das wegbleiben der theras,wegen urlaub und feiertagen angeht,das kenne ich auch zu gut.es ist traurig,wenn man/frau gerade in solche zeiten reinrutscht,aber eben nicht zu ändern.ich wünsch dir trotzallem ganz viel erfolg und ein müh spaß und einen schönen 3. davend.vielleicht dürft ihr ja lichter anzünden.lichti.


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BeitragVerfasst: Samstag 23. Dezember 2006, 20:30 
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Hallo Ihr Lieben,

nun bin ich erstmal bis 26. 22.00 Uhr beurlaubt. Ich freue mich echt wieder daheim zu sein.
Es ist ziemlich anstrengend, sich den ganzen Tag mit sich zu beschäftigen. Ich habe bisher gelernt, daß ich nicht wirklich so gut und fest im Leben stehe, wie ich immer dachte. Es gibt noch immer ziemlich viele Themen, die mich einfach umwerfen und wo ich am liebsten weglaufen möchte. Gestern in der Gruppenthera bin ich einfach rausgestürmt und mußte erstmal eine rauchen. Plötzlich saß ich wieder im Grupenraum und nahm wieder an der Thera teil. Was ich wie lange gemacht habe, weiß ich nicht. Mein Therapeut sagte in der Einzelthera, ich hätte ganz anders ausgesehen und meine Augen waren auch ganz anders. Ich wär reingekommen, hätte mich auf meinen Platz gesetzt und keinen Ton von mir gegeben. Wie um Gottes Willen wußte ich wo ich sitze? Ich weiß nicht einmal wirklich, wer da vorn war. Das Alles nur, weil es nicht leicht ist, eine ganze Horde Bl-er unter einen Hut zu bringen. Es wird gestresst, gemobbt, gehetzt und im Kindergartenmillieu diskutiert. Eigentlich waren wir eine supergute Gruppe, bis sich einige Leutz von Missverständnissen leiten liessen und auf grunddessen ausrasteten. Ich hasse Zoff, kann damit einfach nicht umgehen, aber wenn es darum geht, daß eine ihre beiden Kids vernachlässigt und die beiden 4 und 5-jährigen Kids kurz vor 22 Uhr noch Mama über den Flur brüllen und die Mama sich nicht einmal erhebt, um nach ihnen zu sehen, wird mir schlecht. Sie schrie sie aus der Teeküche an, sie sollten machen das sie ins Bett kommen. Die Kids haben die ältesten und oft zu kleine Sachen an, aber Mama mußte sich ein 3. Handy kaufen. Jacke, Schal, Schuhe und Mütze für die Kids sind nicht so wichtig :stampf. Diejenige, die dann etwas dazu sagte, wurde eben niedergemacht, bis sie heimfuhr. Um die Andere haben sich 3 Leute aus der Gruppe gesammelt, denen die Andere auch schon einmal offen ihre Meinung sagte, die aus meiner Sicht auch völlig gerechtfertigt war. Es ist einfach schrecklich, wie angeblich erwachsene Menschen reagieren können. Wir anderen Leute haben uns dann auch zusammengefunden, um uns gegenseitig zu stützen. All das zehrt unglaublich an den Nerven, aber wir sind noch immer eine gute Gruppe, halt etwas kleiner.
Ich kann aber auch stolz auf mich sein, denn ich habe wirklich und wahrhaftig an "Körperwahrnehmung" und "Selbstsicherheitstraining" teilgenommen. Im Selbstsicherheitstraining ging es darum, seinen Platz zu behaupten. Wir mußten uns beispielsweise ein Ziel im Raum aussuchen, wo wir hingehen wollen und uns durch nichts vom Weg abbringen lassen. Ist ja alles gut und schön, nur gingen 8 Leute gleichzeitig quer im Raum umher, weshalb Du ständig jemandem ausweichen müsstest, was Du aber nicht tun solltest. Ja wie nun? Na ich bin einmal ausgewichen, einmal stehengeblieben und ansonsten einfach Augen zu und durch. Dann hatten wir eine riesige Hängematte quer durch den Raum, wo man sich reinlegen sollte, während die Anderen einen schaukeln. Da versagte ich dann gänzlich...konnte einfach nicht. Bei Körperwahrnehmung mußten wir mit einem riesigen Sitzkissen vor dem Bauch im Raum umherlaufen und andere anrempeln. Das hat ja noch Laune gemacht. Es war so bissi wie Autoscooter auf Beinen. Dann haben wir uns gegenseitig mit Filzlatten abgeklopft, um festzustellen, wo es angenehm ist und was gar nicht geht.
Auf jeden Fall ist es nicht so, daß ich nun gezwugen werde, alles über mich ergehen zu lassen. Ich kann jederzeit sagen, wenn etwas gar nicht geht. Ich fange langsam an, ernsthaft an mir zu arbeiten und das liegt auch ganz viel an der Gruppe und vor Allem an den Theras da.
Soweit erstmal der Stand nach fast 2,5 Wochen Klinik.

LG
Biene :haku

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Biene


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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Dezember 2006, 00:38 
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Hi Biene,

es freut mich richtig wie gut Du das hinbekommst :gut :stolz .


Mit den Schwierigkeiten in der Gruppe, es wird nie eine gruppe geben, egal welchen Alters, wo es immer Problemlos läuft und schon gar nicht so eine Art der Grupe, da alle unter Stress stehen innerlich, und ehrlich gesagt denke ich, das aber genau das das positive ist, da man dadurch in einem dennoch geschützten Rahmen lernen kann angemessen mit solchen Situationen umzugehen, denn auf Arbeitsstellen, etc. ist es nicht anders, und in dem Punkt find ichs gut, ads ich auch Gruppenthera dort dann habe, denn meine Reaktion bei sowas ist alles anders als angemessen ;) , ich geh irgendwann dann voll ab, werd aggressiv laut und mach die Person vor versammelter Mannschaft nieder mit ihren Schwachstellen, die ich immer abchecke in den Wochen davor, weiß nicht gut von mir :( aber eine von uns kennt da gar nix.Erschreckt uns dann zwar immer wieder wie mies wir sein können, aber joa :yikes :denk .

Mit der Körperwahrnehmung, hmm, was macht ihr denn da noch so*mal nachfrag*, hab ich ja dann auch aufjedenfall, alles was mit Körperwahrnehmung, Körperschemastörung etc. zu tun hat, hab da bissi bammel vor, muß man sich da anfassen lassen von jmd???? :yikes :yikes


Dream

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NIEMAND hat mich gefragt ob ich leben will, also hat auch NIEMAND mir zu sagen wie ich leben soll


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Dezember 2006, 13:21 
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Hi Dream,

in Körperwahrnehmung lernen wir die Bedürfnisse unseres Körpers besser kennen. Wir spüren gute und schlechte Gefühle unseres Körpers gegenüber auf.
Wir arbeiten immer zu 2. oder eben in der ganzen Gruppe. In der Gruppe geht es darum, sich einfach mal auf viele Leute af kleinem Raum einzulassen. Da sind dann halt die Türen zu und alle lufen quer im Raum umher. Du wirst auch einmal angerempelt und sollst dabei bleiben und nicht ausreißen. Wir werfen uns dabei Bälle zu und nehmen zu den Anderen so Kontakt auf.
In der Paararbeit geht es unter Anderem darum, zu erfahren, wo welche Berührungen nicht ertragen werden und was dagegen gut geht. Da gibt es Moosgummilatten, mit der Du dann vorsichtig berührt wirst. Du sollst dabei einfach mal schauen, was Dir unangenehm ist und was geht. Wenn was gar nicht geht, kann man das vorneweg schonmal abklären, dann wird das nicht gemacht. Dann geht es um gegenseitiges Halten. Ihr sitzt Euch auf Sitzbällen gegenüber jeder hat 2 Enden eines Seiles und nun versuchst Du Deine Partnerin mit Hilfe des Ausballancieren des Seiles auf dem Ball zu halten. Du darfst dabei die Beine auf dem Boden haben. Dann andersrum und zuletzt beide mit Beine hoch. Das war die lustigste Übung bisher, weil wir beide wohl ziemlich bekloppt ausgesehen haben müssen und eine so schlecht halten konnte, wie die Andere.
Alles in Allem ist es nicht so schwer, weil man sich auch rausnehmen darf. Dann guckt man eben zu, wenn es gar nicht anders geht. Ich versuche alles mitzumachen, was aber für mich ziemlich anstrengend ist. Wenn ich etwas nicht schaffe, bin ich wieder wütend auf mich und kann dann wieder gut auf mir rumtrampeln :( . Auf alle Fälle übe ich weiter, denn es ist aushaltbar...naja meistens.

So, ich hoffe, der kleine Einblick hat Dir schonmal geholfen.
*umarm*

Biene

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Ganz liebe Grüße
Biene


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Dezember 2006, 19:51 
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Danke Biene:o).

Glaub das ich mich so auf ziemlich alles einlassen kann, nur bei den Sachen mit Körperwahrnehmung und vorallem Schwimmen hab ich meine Zweifel.Naja, Schwimmen steht eigentlich schon fest das ich das nicht tun werde, und auch nicht extra einen Badeanzug dafür kaufen werde.Hab schon überlegt zu sagen, das ich nicht schwimmen kann*lach*, aber die würden eh ganz genau wissen, das ich das nur so sage.
Mit der Körperwahrnehmung will ich schon machen, und ist ja auch ein Hauptteil eminer Therapie dort, ... aber bezweifle grad, das ich das kann :denk .
Naja wird schon, Du gehst ja als gutes Beispiel voran ;) :o)

:knuddel


Dream

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BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Januar 2007, 23:00 
hey biene

ich hoffe dir gehts einigermassen gut in er thera

ich wünsche dir von ganzem herzen das du das schaffst und ich weiß das du es schaffen wirst


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BeitragVerfasst: Montag 19. Februar 2007, 11:13 
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Huhu :wave,

hier also der abschließende Bericht.
Es sind nun 10 Wochen Aufenthalt in der "Fontaneklinik Motzen" geworden.
Alles in Allem war es eine sehr anstrengende Zeit. Ich war den ganzen Tag mit mir selbst konfrontiert, was für mich schon immer ein großes Problem darstellte, weil ich mich immer standhaft wehrte, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Nun mußte ich das also, ob ich wollte oder nicht. Was kam dabei raus? Ich kann mich noch immer nicht besser leiden, aber dafür verstehe ich mich jetzt etwas besser. Zumindest kann ich mir einige meiner Verhaltensweisen etwas besser erklären.
Wir hatten täglich 1,5 h Gruppentherapie, was sich für mich als ziemlich schwierig herausstellte, denn da kamen nun zu meinen eigenen Problemen auch noch die der anderen Leutz hinzu. Das mit dem Abgrenzen ist ja immer so ein Problem ;) . Vieles erinnerte an mich selbst und das ging anfangs auch nicht wirklich. Ich mußte ab und an die Gruppe verlassen, weil es einfach zu heftig wurde. Manche Themen werde ich wohl nie einfach nicht ranlassen können, vor Allem die, die auch mich betreffen. Wir waren aber auch eine Zeit 16 Leutz in der Gruppe, was einfach zu viel war. Nach 2 Wochen Aufenthalt kam ziemlich heftiger Streit in der Gruppe auf, mit Wutanfällen, Beschimpfungen, Auslachen und ner Menge böser Worte. Damit komme ich ja so gar nicht klar. Es dauerte 4 Wochen, bis die Gruppe wegen unüberwindbarer Differenzen getrennt wurde. Nach weiteren 2 Wochen hatten wir uns alle wieder soweit im Griff, daß wir endlich einmal an uns arbeiten konnten. In den Tagen darauf wurden einige Leute entlassen. Wir waren dann nur noch 4 Leute in der Gruppe. Es war einfach eine ganz supertolle Therapiezeit, denn da konnte ich anfangen, Vertrauen zu fassen und richtig zu arbeiten. Leider legten die Therapeuten mitsamt der Ärztin fest, daß ich arbeits- und leistungsunfähig bin, mit Orientierung auf Rente, womit sie ihre Schuldigkeit der BFA gegenüber getan hatten. Ich wurde also entlassen, weil ich hier in einem guten sozialen Gefüge lebe und mir eh nicht zu helfen ist. Mir wurde klargemacht, daß ich die nächsten 2 Jahre auszuruhen und mich zu sammeln habe, damit ich nach 2 Jahren wieder arbeiten gehen kann...tstststs. Der Mensch dahinter wurde einfach ignoriert, denn ich ging ja nicht in die Klinik, um meine Arbeitsfähigkeit feststellen zu lassen, sondern weil ich Hilfe suchte. Soweit erstmal dazu. Jetzt "Ärger aus".
Was habe ich nun dort noch so getrieben? Wir hatten 2x in der Woche Kunsttherapie. Dienstags durften wir uns aussuchen, was mir machen wollten und am Donnerstag gab es ein Gruppenthema. Ich lernte dort mit Malkreiden, Ton und Wachsbildern umgehen. Außerdem konnten wir uns jeden Tag den Schlüssel zum Atelier holen und dort bis in die Nacht selbständig arbeiten. Ich habe dort ganz viel mit Ton und mit Malkreiden gearbeitet. Es entstanden die merkwürdigsten Sachen. Vielleicht fotografiere ich einige und stelle sie hier ein.
In Körperwahrnehmung haben wir 2x versucht, einen sicheren inneren Ort zu finden. Die Therapeutin ist einfach super. Sie hat gemerkt, daß ich damit überfordert bin und mich erstmal rundrum ganz gemütlich mit Kissen eingepackt, mich mit einer Decke zugedeckt und dann angefangen. Das führte dazu, daß die Kids in mir einen sicheren Ort fanden und bis heute noch daran bauen. Beim 2. Mal durften wir uns eine Höhle bauen. Ich suchte mir die äußerste Ecke aus, deckte den Schreibtisch vor mir mit Decken ab und stellte Stühle neben mich, die auch noch mit Decken abgedeckt wurden. So war ich in meinem Versteck und die Suche konnte weitergehen. Das hat zwar dann nicht so richtig geklappt, aber ich konnte wunderbar loslassen und fühlte mich sauwohl.
Zu Selbstsicherheit hatte ich ja schon etwas geschrieben. Ich hatte dort bis zuletzt Probleme, mich den neuen Leutz vorzustellen. Es war eine gemischte Gruppe, sodaß nicht nur Leutz aus unserer Gruppe anwesend waren. Alle Neuen wurden begrüßt und man mußte sich eben vorstellen. Ich schaffte es nur mit ganz viel Kraft und Selbstmotivation.
Dann gab es da noch "Besser Schlafen". Naja, ich habe alle 4 Module gepackt, aber besser schlafen kann ich noch immer nicht. Wir lernten dort, daß unser Bett eben nur zum Schlafen genutzt werden soll. Keineswegs sollten wir dort fernsehen, lesen oder essen. Schlafhygiene war auch ein Thema dabei. Ach ja, Kaffee, Tee und sonstige anregende Getränke sind abends auch zu vermeiden. Außerdem sollte man abends versuchen keine Probleme zu lösen, denn um diese Uhrzeit kann man eh nichts und niemand mehr erreichen.
Zum Genußtraining kann ich nicht viel sagen, denn da habe ich fast immer geschwänzt *schäm*. Dort waren mir zu viele Leutz und ich kam irgendwie nicht klar. Auf alle Fälle ging es darum, geniessen zu dürfen und zu können. Wir haben festgestellt, wo wir süß, sauer, bitter und salzig auf der Zunge schmecken und sollten lernen, uns auch einmal Zeit zum Genießen zu gönnen.
Musiktherapie war einfach nur superschön. Da konnte sogar ich entspannen, wenn wir z. Bsp. das Meer rauschen liessen. Meistens haben wir getrommelt, mit Bug, Bongos, Schlagzeug und Trommeln. Stellt Euch vor, wir haben sogar alle einen gemeinsamen Rhythmus gefunden.
Einzeltherapie hatten wir 1x wöchentlich eine halbe h. Dort konnten wir dann Sachen ansprechen, die wir vor der Gruppe nicht diskutiren wollten.
Schwimmen mußte ich auch. Montags war Sportschwimmen. Da bin ich eine halbe h nur geschwommen und das wars. Freitags war medizinisches Schwimmen. Das war dann unter Anleitung. Wir haben da die seltsamsten Übungen gemacht. Hat mir aber gut gefallen.
Dann hatten wir Montags Vollversammlung, in der alle Neuen begrüßt und die Alten verabschiedet wurden.
Samstags war Gesundheitsseminar. Das war dann Folter für mich, weil wir mit ca 60 Leutz in einem Raum saßen und teilweise sogar Übungen machen mußten. Es ging dort um Fragen der Gesundheit.
Wirbelsäulengymnastik hatten wir auch. Da habe ich einige gute Anregungen mitnehmen können.
Ich glaube, das wars wohl an Therapien, die ich mitmachte.
Was war nun das Gute an meinem Aufenthalt dort? Ich habe einige wirklich liebe Menschen kennengelernt. Sarah, Jou, Jenny, Ralf, Sandra, Bernd, Dana, Petra, Isa, Willy, Ihr habt mir so viel gegeben. Ich werde ganz viel an Euch denken. Wir sehen uns wieder, ganz bestimmt.
Einige meiner Innies haben sich auch dort gemeldet. Dori schimpfte wie ein Rohrspatz, wenn ihr was nicht passte. Charly und Jania hatten auch viel Spaß. Vor Allem Charly, denn sie wurde mit Plätzchen gefüttert, lernte Tierspuren im Schnee nachmachen und Trampolinspringen. Claudi zeigte sich wütend und saß in ihrer schönsten Depression in der Einzeltherapie.
Ich selbst habe eingesehen, daß ich einfach nicht so leistungsfähig bin, wie ich das gerne hätte, aber auch ein Leben mit Rente lebenswert ist.
Vielleicht bin ich auch etwas offener geworden, was mich und meine Diagnosen betrifft. Es ist keine Schande, krank zu sein, aber es ist nicht i. O. nichts zu tun, um sein Leben geregelt zu bekommen.
Ich hatte mir sicherlich zuviel vorgenommen, deshalb auch meine große Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit, die ich mit nach Hause brachte. Sicher ist aber, daß ich nicht umsonst dort war, sondern schon einiges gelernt habe.
Wenn Ihr Fragen habt, immer her damit. Mir fällt nur gerade nichts mehr ein.
Auf alle Fälle bin ich wieder da und es ist schön, wieder hier zu sein.
Großes Dankeschön an Ela, die hier die Stange gehalten hat, mich nebenher aufgebaut hat, die Wohnung und die Kids betreute und dann selbst noch voller krankheitsbedingter Probleme steckte. Ela, Du bist einmalig und ich bin so stolz auf Dich.

Biene

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Ganz liebe Grüße
Biene


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BeitragVerfasst: Donnerstag 8. März 2007, 11:31 
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So, hier nun ein paar Bilder von der Klinik.

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Das war der Blick aus dem Fenster einer Mitpatientin. Das Haus gegenüber ist die Cafeteria, in der wir uns immer wieder trafen, um die Pausen rumzubringen und zu reden, lachen und Blödsinn aushecken.

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Das war der Blick von meinem Zimmer aus.

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Ha und das war meine Behausung.

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Hier seht ihr die verschiedenen Tore, wo wir fast alle Therapien hatten. Da hatten wir Musikthera, Körperwahrnehmung, Selbstsicherheit, Kunstthera. Im 3. Tor von links war das Atelier, indem wir uns manchmal bis spät abends produzierten. Wir konnten Tonarbeiten machen oder malen.

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Das ist der Blick vom Haupteingang der Psychosomatik.

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Vom Eingang aus, unterm Dach, das 4. Fenster war mein Zimmer.

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Der Blick vom Speisesaal aus. Hier liefen wir ganz viel spazieren.

So, nun habt Ihr einen kleinen Einblick, wo ich mich 10 Wochen lang rumgetrieben habe ;) .

LG

Biene

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