Folgen der Abhängigkeit
Bei den meist unvermeidlichen negativen Folgen einer Sucht muss man unterscheiden zwischen den körperlich-psychischen und den sozialen Folgen.
Körperlich können nahezu alle Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Alkohol / Alkoholismus z.B. führt direkt oder indirekt zu:
-Leberschäden oder Leberzerstörung
-Endzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
-Hirnschäden
-Magenbeschwerden oder Magengeschwür (Ulcus)
-zu Nervenschädigungen
-zu Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
-erhöhtem Schlaganfallrisiko (Apoplex)
-Krampfadern (Varicosis) in der Speiseröhre
-erhöhtem Krebsrisiko
-etc.
Bei illegalen Drogen kommen noch vermehrt Infektionskrankheiten (Hepatitis, AIDS etc.) hinzu.
Medikamentenabhängige Patienten erleben oft zusätzlich noch einen sog. „paradoxen“ (also gegenteiligen) Effekt. Beispielsweise führt überhäufige Einnahme von Kopfschmerztabletten unweigerlich zu erneuten Kopfschmerzen. Schlafmittelmissbrauch führt zu Schlaflosigkeit.
Psychisch können Veränderungen vor allem depressive Zustände und soziale Vereinsamung als direkte oder indirekte Folge entstehen. Insbesondere bei der Abhängigkeit von Cannabis hat sich vor allem bei Jugendlichen gezeigt, dass es zu deutlichen Störungen in der Entwicklung der eigenen Emotionalität und der sozialen Entwicklung kommen kann. Auch gibt es Hinweise, dass Cannabis die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs einer Psychose bzw. Schizophrenie erhöhen kann, wenn eine entsprechende Veranlagung besteht. Auch verstärkt Cannabis Angst- und Panikstörung. Durch die zunächst beruhigende Wirkung kommt es zum häufigen Einsatz von Cannabis (quasi als versuch der Selbstmedikation), was bei Angstpatienten im Verlauf zu einem „Rebound“-Effekt führt. Hierbei kommt es zu einem verstärkten und gehäuften Auftreten der eigentlich unterdrückten Symptome.
Alkohol / Alkoholismus z.B. führt auf längere Sicht zu dauerhaften Abbauprozessen im Gehirn, zu Wortfindungsstörungen, zu Gedächtnisverlust, Enthemmung, Verlust des logischen, planvollen Denkens etc.
Was bedeuten nun die Folgeerkrankungen für den Abhängigen?
Es bedeutet, dass der Kranke gegenüber der „Normalbevölkerung“ ein deutlich erhöhtes Risiko hat zu sterben. Bei Alkohol liegt die Wahrscheinlichkeit 4x höher, bei Medikamenten etwa 2x höher und bei den harten Drogen etwa 20x höher als bei Nichtabhängigen.
Raucher haben eine ca. 13 x höhere Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken.
Soziale Folgen einer Abhängigkeitserkrankung sind typischerweise familiäre Streitigkeiten sowie der Verlust von Freunden und Interessen.
Grundsätzlich führen Abhängigkeiten darüber hinaus zu einem deutlichen Abfall der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, was sich natürlich auch mittelfristig auf berufliche Tätigkeiten ausweitet, was dann den Verlust des Arbeitsplatzes zur Folge haben kann.
Da Abhängigkeiten / Sucht in der Regel viel Geld kosten, kann es entweder im Rahmen von Beschaffungskriminalität, aber auch im Rahmen von Rauschzuständen zu Straftaten und Verurteilungen führen.
Auch kann Abhängigkeit / Sucht zu einer deutlichen Einschränkung der Verkehrstauglichkeit führen, so dass es nicht selten zu einem Verlust des Führerscheins kommt
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Lache niemanden aus, der gerade drei Schritte rückwärts geht..... Er könnte grade Anlauf nehmen!
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