Was ist Panik/Panikstörung? Die Panikstörung gehört zur Gruppe der Angststörungen. Die Betroffenen leiden unter plötzlichen Angstanfällen, ohne dass objektiv gesehen eine reale Gefahr besteht. Diese Panikattacken stellen eine extreme körperliche Angstreaktion ("Bereitstellungreaktion" aus scheinbar heiterem Himmel dar, die die Betroffenen als extreme Bedrohung ihrer Gesundheit erleben. Der Körper bereitet sich blitzschnell auf eine Kampf-/Fluchtreaktion vor. Etwa ein bis vier Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Panikstörung. Das Alter, in dem das geschieht, ist unterschiedlich; häufig ist der Betreffende jedoch zwischen zwanzig und Mitte dreißig. Die Angst äußert sich oft in Gedanken, plötzlich zu sterben oder der Vorstellung, verrückt zu werden. Körperliche Reaktionen bei der Panikstörung sind unter anderem Atemnot, Engegefühle in der Brust, Herzrasen oder -stolpern, gelegentlich auch Herzschmerzen, Zittern, Schweißausbrüche, Taubheitsgefühle oder Kribbeln, Übelkeit und andere Beschwerden. Angst ist ein unangenehmer emotionaler Zustand, der durch Furcht und Angstgefühle bzw. begleitende körperliche Reaktionen beschreiben lässt. Zunächst einmal ist Ängstlichkeit eine normale und sinnvolle Reaktion auf Druck und Stress bzw. Überforderungssituationen. Angst erfüllt also eine ganz wichtige Signalfunktion, die uns auf ein Problem oder eine ungelöste Situation aufmerksam machen soll. Nur wenn die Angstsymptome unangemessen stark ausgeprägt sind bzw. anhaltend schwerwiegende Beeinträchtigungen in der Alltagsgestaltung verursachen selbst wenn der eigentliche Auslöser der Belastungen nicht mehr vorhanden ist, spricht man von einer Angststörung im klinischen Sinne. Typischerweise lassen sich Angstsymptome nicht nur auf der Wahrnehmungsebene des Gefühls "ANGST" beschreiben, sondern haben verschiedene Bestandteile. • GEDANKEN Ich werde gleich sterben, ich halte es nicht mehr aus. Ich werde sicher verrückt, ich verliere die Kontrolle Ohne Hilfe eines Arztes bin ich aufgeschmissen • Gefühle Angst, Furcht Panik Hilflosigkeit, Ohnmacht • Körperliche Reaktionen und Beschwerden z.B. : ungerichteter Schwindel, Benommenheit, leeres Gefühl im Kopf Schwitzen, Roter Kopf, Kribbeln oder Verspannungen Engegefühl im Hals oder Brustbereich Herzrasen und Gefühl von Aussetzern Flaues Gefühl im Bauch, Magenbeschwerden • Verhalten z.B. Anrufen des Notdienstes / Notarzt Vermeiden von Angstauslösern (z.B. Kaufhäuser, U-Bahnfahren) Typisch für Angstsymptome ist nun eine Fehlbewertung oder falsche Zuordnung von körperlichen Beschwerden, die als Ausdruck oder Hinweis auf eine schwerwiegende körperliche Problematik fehlgedeutet werden. In aller Regel ist dabei bei der Entwicklung der Angstsymptomatik ein erhöhtes Stressniveau (Anspannung, Belastungen, emotionale Verunsicherung) zu verzeichnen. In dieser Situation werden dann fälschlich die eigentlich normalen körperlichen Reaktionen des Stresses als Gefahr gedeutet. z.b. • Atemnot - drohendes Ersticken, Lungenkrebs • Beklemmung, Engegefühl - Herzinfarkt, Herzerkrankungen, Lungenembolie • Taubes Gefühl - Schlaganfall, Hirntumor, Blutung • Schwindelgefühl, Benommenheit - drohende Ohnmacht • Herzklopfen - Sterben, Herzinfarkt • Unwirklichkeitsgefühl/ Unruhe im Kopf - Verrückt werden • Magendruck, flaues Gefühl - Krebs, Darmverschluss
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