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 Betreff des Beitrags: Pflanzliche Psychopharmaka
BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2006, 15:01 
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Pflanzliche Psychopharmaka

Jeder weiß, dass die Schulmedizin ihren Dienst sehr gut tut. Aber nicht jeder möchte sofort zu Tabletten und Pillen greifen. Alternative Heilmethoden werden auch in Deutschland immer beliebter. Und derer gibt es viele: von Globuli über Heilkräuter bis hin zu Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und Akupunktur. Wer die Wahl hat, hat auch die Qual.


Heilpflanzen-Lexikon
Hier findet Ihr das Wichtigste über Merkmale, Standort, und Heilwirkung beliebter Heilkräuter und Heilpflanzen

http://www.gesundheitpro.de/Heilpflanzen-Lexikon-Heilpflanzen-A050902MAHAI014108.html


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BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2006, 15:02 
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Johanniskraut

Bei leichten und mittelschweren Depressionen sind pflanzliche Psychopharmaka häufig sehr effektiv

Die Kluft zwischen Natur und Chemielabor ist kleiner, als man denkt. Jahrzehntelang basteln Forscher an antidepressiven Medikamenten, die den gestörten Hirnstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringen sollen. Ihre Errungenschaften werden als Durchbruch in der Depressions-Therapie gefeiert. Doch das vermeintlich so innovative Wirkprinzip ist gar nicht so neu: Johanniskraut hellt die Stimmung auf gleichem Weg auf wie die Psychopillen aus dem Labor – es hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen.

Vier Botenstoffe auf einen Streich
In einigen Punkten schlägt Johanniskraut die chemische Konkurrenz. Als »Breitband-Wiederaufnahmehemmer« erhöht das Kraut auch die Verfügbarkeit von Noradrenalin, Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure, die bei Depressionen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Vier Botenstoffe auf einen Streich – das schafft bislang kein anderes Antidepressivum.

Unklar ist bislang, welchen Inhaltsstoffen das Heilkraut seine Wirkung verdankt. Mindestens vier Substanzgruppen scheinen daran beteiligt zu sein: Hypericin und Hyperforin sowie diverse Naturstoffe aus der Gruppe der Flavonoide und Procyanidine.

Erst nach Rücksprache mit dem Arzt
Mittlwerweile feiert das gelb blühende Pflänzchen einen wahren Boom. Seit Jahren ist ein hochdosiertes Johanniskrautpräparat das meistverkaufte Antidepressivum Deutschlands. Insgesamt legen hierzulande pflanzliche Psychopharmaka jedes Jahr um 20 Prozent zu; bei synthetischen Mitteln liegen die Zuwachsraten »nur« zwischen 13 bis 14 Prozent.

Der Johanniskraut-Boom, noch vor wenigen Jahren als deutsche Eigentümlichkeit belächelt, hat auch die USA erreicht: Dort macht das Heilkraut chemischen »Glückspillen« ernsthafte Konkurrenz. Die Entscheidung für die »grüne« Alternative wird Ärzten und Patienten leichtgemacht. In klinischen Studien schneidet Johanniskraut deutlich besser ab als wirkstofffreie Placebos.

Bei leichten und mittelschweren Depressionen scheint die Heilpflanze ebenso wirksam wie Antidepressiva. Oftmals ist Johaneskraut besser verträglich. Der Pflanzenextrakt hellt die Stimmung auf, mildert Angstzustände und beruhigt, ohne müde oder fahruntauglich zu machen. Abgesehen von einer erhöhten Lichtempfindlichkeit bei hellhäutigen Menschen sind bislang kaum Nebenwirkungen bekannt.

Trotzdem sollten Johanniskrautextrakte erst nach Rücksprache mit dem Arzt genommen werden. Bei schwereren Depressionen ist die Wirkung zu schwach. Eine Einnahme könnte sich hier eher ins Gegenteil verkehren und die Depression verstärken. Außerdem spricht nicht jeder auf Johanniskraut an. Ein Effekt zeigt sich frühestens nach zwei bis drei Wochen. Wer nach sechs Wochen noch keine Besserung verspürt, sollte eine andere Therapie in Erwägung ziehen. Johanniskrautextrakt kann auch die Wirkung anderer Arzneimittel wie chemische Antidepressiva oder die Anti-Baby-Pille abschwächen.


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BeitragVerfasst: Montag 8. Mai 2006, 15:02 
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Entspannen, abschalten, besser einschlafen:
Mit pflanzlichen Mitteln findet man schneller zu einem erholsamen Schlaf


Kennt Ihr das?
Alle paar Minuten blickt Ihr genervt auf die Leuchtziffern des Radioweckers. Und jedes Mal denkt Ihr, es müsste doch eine halbe Stunde vergangen sein. Gedanken kreisen im Kopf, Ihr grübelt, überlegt, rätselt – nur einschlafen könnt Ihr nicht. In so einem Fall helfen pflanzliche Einschlafhilfen aus der Apotheke. Sie enthalten Extrakte aus Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Melisse, Lavendel oder Johanniskraut.

Baldrian:
Macht abends müde und hält tagsüber geistig fit
Den Schlaf erzwingen kann auch der Baldrian nicht. Aber er wirkt beruhigend und erleichtert so das Einschlafen. Chemisch-synthetische Schlafmittel erzeugen bei fehlerhafter Anwendung einen Überhang-Effekt, das heißt, sie wirken noch am nächsten Morgen und sorgen für störende Tagesmüdigkeit. Das ist beim Baldrian nicht der Fall. Von der Pflanze werden nur die Wurzeln genutzt, die im September ausgegraben, gewaschen, gebündelt und getrocknet werden. Enthalten sind unter anderem ätherische Öle und Monoterpene, zu denen auch die so genannten Valepotriate zählen. Die genauen Wirksubstanzen sind noch unbekannt. Übrigens: Wird Baldrian tagsüber eingenommen, wirkt er keinesfalls einschläfernd, sondern kann sogar die Konzentrations- und Merkfähigkeit steigern. Baldrianpräparate gibt es in verschiedenen Einnahmeformen.

Passionsblume:
Schon die Indianer ließen sich von ihr beruhigen
Die Passionsblume wurde bereits von Indianern des brasilianischen Urwalds als Herz- und Beruhigungsmittel eingesetzt. Die Schlingpflanze enthält Flavonoide und ätherische Öle und wird häufig in Kombinationspräparaten mit anderen beruhigenden Pflanzenextrakten angeboten.

Hopfen:
Hilft beim Einschlafen und verbessert die Nachtruhe
Obwohl er seit dem Altertum als Heilpflanze genutzt wird, findet der Hopfen seine Hauptverwendung heute in der Bierproduktion. Seine Bittersäuren und ätherischen Öle dämpfen nervöse Erregungszustände. Bereits vor vielen Jahrzehnten wurden „Schlummerkissen“ mit getrockneten Hopfenzapfen gefüllt. Die austretenden ätherischen Öle wirken beruhigend und einschlaffördernd. Auch die Schlafqualität kann die Pflanze verbessern. Hopfenzapfenextrakte sind in zahlreichen Präparaten allein oder in Kombination mit weiteren pflanzlichen Wirkstoffen enthalten.

Melisse:
Kann Krämpfe lösen und tut damit sogar dem Magen gut
Die beruhigende Wirkung der Melisse ist seit langem bekannt. Kurz vor der Blüte werden die Blätter der intensiv nach Zitrone duftenden Staude gesammelt. Sie enthalten ätherisches Öl, Pflanzensäuren, Bitterstoffe und Gerbstoffe mit beruhigenden, spannungs- und krampflösenden Eigenschaften. Dadurch werden auch nervöse Magen-Darm-Störungen gelindert. Melisse ist in einigen Fertigpräparaten enthalten, kann aber auch als Arzneitee getrunken werden.

Lavendel:
Als Badeextrakt wirkt er herrlich entspannend
Die stark duftenden Lavendelstauden sind besonders im Mittelmeerraum beheimatet. Den Duft ruft das ätherische Öl hervor, das in den Blüten angereichert ist. Lavendelblüten eignen sich zur Behandlung von Unruhezuständen, Einschlafstörungen sowie funktionellen Oberbauchbeschwerden und als Bad bei Kreislaufstörungen.


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