Sertralin Handelsname Zoloft
Was ist Zoloft und wann wird es angewendet?
Zoloft wirkt auf das Zentralnervensystem, indem es die Wirkung von Serotonin, einer
biologischen Überträgersubstanz im Hirn, verstärkt.
Zoloft wird zur Behandlung der Symptome einer Stimmungsstörung (Depression) und zur
Verhütung von Rückfällen von Stimmungsstörungen (depressiven Episoden) angewendet.
Zudem können Patienten bzw. Patientinnen (Erwachsene und Kinder), welche unter
zwanghaftem Verhalten (Zwangsstörungen) oder Patienten bzw. Patientinnen, welche unter
Panikstörungen leiden, mit Zoloft behandelt werden.
Weiter wird Zoloft zur Behandlung von chronischen posttraumatischen Belastungsstörungen
(eine Angsterkrankung, welche durch extreme traumatische Erlebnisse verursacht wird) bei
Erwachsenen und bei sozialer Phobie (übersteigerte Angst vor öffentlich und gesellschaftlich
exponierten Situationen) bei Erwachsenen eingesetzt.
Zoloft darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Frauen im gebärfähigen Alter müssen während einer Behandlung mit Zoloft ein geeignetes
Verhütungsmittel anwenden.
Wann darf Zoloft nicht angewendet werden?
Zoloft darf bei Patienten bzw. Patientinnen, die auf den Wirkstoff Sertralin oder auf irgend einen
Hilfsstoff von Zoloft überempfindlich sind, nicht angewendet werden.
Zoloft darf nicht gemeinsam mit gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen oder die
Parkinson’sche Krankheit (sogenannte MAO-Hemmer) oder innerhalb von 14 Tagen nach
Beendigung einer Therapie mit solchen MAO-Hemmern eingenommen werden. Aus dem
gleichen Grund muss nach Beendigung einer Sertralin Therapie mindestens 14 Tage gewartet
werden bevor mit einer MAO-Hemmer-Therapie angefangen werden darf. Die Umstellung von
Zoloft auf einen MAO-Hemmer oder umgekehrt darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle
erfolgen.
Aufgrund seines Alkoholgehaltes darf Zoloft orales Konzentrat nicht zusammen mit Disulfiram
(einem Arzneimittel zur Behandlung von Alkoholmissbrauch) oder innerhalb von 14 Tagen nach
Ende der Behandlung mit Disulfiram verwendet werden.
Zoloft darf nicht zusammen mit Arzneimitteln zur Behandlung von gewissen psychischen
Störungen, die den Wirkstoff Pimozid enthalten, eingenommen werden.
Wann ist bei der Einnahme von Zoloft Vorsicht geboten?
Wenn Sie unter einer Leber- oder Nierenerkrankung oder unter einer Epilepsie leiden, dürfen
Sie Zoloft nur unter strenger ärztlicher Kontrolle einnehmen. Informieren Sie sofort Ihren Arzt
oder Ihre Ärztin, wenn Sie während einer Behandlung mit Zoloft epileptische Anfälle
bekommen.
Wenn Sie ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen ist Vorsicht geboten und Sie müssen
daran denken, dass Zoloft die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit
Maschinen zu bedienen beeinträchtigen kann.
Wenn Sie ein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen, sollte Zoloft nicht zusammen mit
Schlafmitteln oder Beruhigungsmitteln eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel, die die Säureproduktion im
Magen hemmen (z.B. Cimetidin), Arzneimittel mit Tryptophan, Migränemittel vom Triptantyp,
Antikoagulantien (Arzneimittel zur Blutverdünnung), Appetitzügler oder andere Arzneimittel
gegen die Depression einnehmen (MAO-Hemmer: siehe “Wann darf Zoloft nicht angewendet
werden?”).
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin muss die Umstellung von anderen Arzneimitteln gegen die Depression
(Antidepressiva) oder von anderen Arzneimitteln gegen die Zwangsstörung auf Zoloft
aufmerksam kontrollieren.
Unter der Behandlung mit Zoloft wurde gelegentlich über krankhaft gesteigerte euphorische
Stimmungen (Aktivierung einer Manie) berichtet.
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Sertralin bei Kindern unter 6 Jahren ist nicht
untersucht worden.
Unter der Behandlung mit Zoloft können sich die Symptome der Depression verschlechtern. In
diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Ein Abbruch der Behandlung darf nicht plötzlich erfolgen und darf nur in Absprache mit Ihrem
Arzt bzw. mit Ihrer Ärztin erfolgen, da es sonst zu Entzugssymptomen kommen kann. Diese
Entzugssymptome äussern sich z.B. durch Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen,
Empfindungsstörungen, Erregung, Angst, Verwirrung, Zittern, Übelkeit und Schwitzen.
Während einer Behandlung mit Zoloft sollten Sie keinen Alkohol konsumieren.
Zoloft orales Konzentrat enthält 18 Vol.-% Alkohol. Bei Beachtung der empfohlenen Dosierung
(50 mg Sertralin pro Tag) werden bei jeder Einnahme bis zu 1,4 g Alkohol zugeführt (bei
Erwachsenen und Kindern). Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. für Leberkranke,
Alkoholkranke, Epileptiker, Hirngeschädigte, Schwangere, Stillende sowie für Kinder beim
Überschreiten der speziellen Kinderdosis. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann verstärkt
oder beeinträchtigt werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
· an anderen Krankheiten leiden,
· Allergien haben oder
· andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Zoloft während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Schwangere Frauen dürfen Zoloft nur auf ausdrückliche Verschreibung des Arztes oder der
Ärztin einnehmen.
Die Einnahme von Zoloft während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
Sie müssen Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren, wenn Sie schwanger sind, mit einer
Schwangerschaft rechnen oder stillen.
Wie verwenden Sie Zoloft?
Halten Sie sich genau an die Verordnungen des Arztes oder der Ärztin.
Erwachsene
Die üblicherweise wirksame Dosis beträgt 50 mg einmal täglich (eine Tablette zu 50 mg oder
2,5 ml orales Konzentrat).
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Anfangsdosis entsprechend Ihrem Befinden festlegen.
Die Anfangsdosis bei der Behandlung der Panikstörung, der chronischen posttraumatischen
Belastungsstörung und der sozialen Phobie beträgt 25 mg (eine halbe teilbare 50 mg-Tablette
oder 1,25 ml orales Konzentrat) täglich. Diese Dosis wird von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nach
einer Woche auf 50 mg täglich erhöht werden.
Kinder und Jugendliche, welche unter zwanghaftem Verhalten (Zwangsstörung) leiden:
Die Startdosis sowie die normalerweise wirksame Dosis für Jugendliche im Alter von 13 bis 17
Jahren betragen 50 mg einmal täglich (eine Tablette zu 50 mg oder 2,5 ml orales Konzentrat).
Die Startdosis für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren beträgt 25 mg einmal täglich (eine halbe
teilbare 50 mg-Tablette oder 1,25 ml orales Konzentrat) und kann nach einer Woche auf 50 mg
einmal täglich erhöht werden.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann die Dosis in 50 mg Schritten, über einen Zeitraum von Wochen,
von 50 mg (eine Tablette zu 50 mg oder 2,5 ml orales Konzentrat) auf maximal 200 mg (vier
Filmtabletten zu 50 mg oder 10 ml orales Konzentrat) steigern. Die Dosis darf nicht in kleineren
Zeitabständen als einer Woche verändert werden.
Zoloft Filmtabletten und das orale Konzentrat können mit oder ohne Essen eingenommen
werden.
Zoloft sollte einmal täglich entweder am Morgen oder am Abend eingenommen werden.
Die therapeutische Wirkung kann sich innerhalb von 7 Tagen zeigen. Die volle Wirksamkeit
jedoch tritt üblicherweise erst nach 2-4-wöchiger Behandlung (bei Zwangsstörungen etwas
später) auf.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie eine zu hohe Dosis Zoloft eingenommen
haben.
Anleitung für das Handhaben des oralen Konzentrates von Zoloft
Zoloft orales Konzentrat muss vor der Einnahme verdünnt werden.
Mit der beigefügten Masspipette kann die benötigte Menge an Zoloft oralem Konzentrat
entnommen und mit ungefähr 120 ml (einem Glas) Wasser, Ginger Ale, kohlensäurehaltiger
oder kohlensäurefreier Zitronenlimonade oder mit Orangensaft verdünnt werden. Das Zoloft
orale Konzentrat soll nicht mit anderen als den aufgeführten Getränken gemischt werden. Die
Dosis sollte unmittelbar nach dem Verdünnen eingenommen werden und nicht im voraus
zubereitet werden. Zuweilen kann nach dem Mischen eine leichte Trübung auftreten; dies ist
normal.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das
Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker,
bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Zoloft haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Zoloft auftreten:
Magendarm-Trakt: Übelkeit, Durchfall/dünner Stuhl, Erbrechen, Verdauungsstörung,
Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung, erhöhter Appetit
Psychische Störungen: Störung der Sexualfunktion, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität,
Erregtheit, Gähnen, Euphorie, unangenehme Träume
Nervensystem: Zittern, gesteigertes Schwitzen, trockener Mund, Schwindel, Kopfschmerzen,
Zuckungen, vermindertes Tastgefühl, Pupillenvergrösserung, unwillkürliche
Muskelkontraktionen
Herzkreislauf: Herzklopfen, Blutdruckerhöhungen, Schwellungen der Glieder
Allgemeines: Müdigkeit, Hitzeanfälle, Schwäche, Fieber, Brustschmerzen, Ohnmacht,
Nasenbluten, Gewichtszu- oder -abnahme, Unwohlsein
Sinne: Sehstörung, Ohrengeräusche (Tinnitus)
Bewegungsapparat: Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe
Harnwege: Störung beim Wasserlösen, nächtliches Wasserlassen, unfreiwillige Harnabgabe
(Harninkontinenz)
Hautleiden: Ausschlag, Hautblutung, lichtempfindliche Hautreaktionen
Andere: In seltenen Fällen:
Störungen des Salz- und Flüssigkeitshaushaltes z.B. mit Verwirrtheit, Krampfanfällen,
Bewegungsstörungen, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Milchfluss und Störungen der
Regelblutung, Vergrösserung der Brustdrüsen beim Mann.
Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese äussern sich z.B. mit juckendem
Hautausschlag, Nesselfieber, Asthma, allergischen Schwellungen von Haut und
Schleimhäuten. Falls eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt, konsultieren Sie unverzüglich
Ihren Arzt oder Ihre Ärztin und setzen Sie das Arzneimittel ab.
Selten wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet, welche auch ein Zeichen der
Grundkrankheit sein können: Gefühlsstörungen wie z.B. Kribbeln, depressive Symptome,
Halluzinationen (Sinnestäuschung), aggressive Reaktion, Angst.
Bei Kindern und Jugendlichen wurde unter der Behandlung mit Antidepressiva über ein
vermehrtes Auftreten von Verhaltensstörungen berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt
oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Was ist ferner zu beachten?
Zoloft orales Konzentrat sollte mit keinen anderen Getränken als mit Wasser, Ginger Ale,
kohlensäurehaltiger oder kohlensäurefreier Zitronenlimonade oder Orangensaft verdünnt
werden.
Zoloft orales Konzentrat darf nach Anbruch nicht länger als 48 Tage verwendet werden.
Zoloft soll ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Zoloft soll bei Raumtemperatur (15° - 25°C) aufbewahrt werden.
Zoloft darf nur bis zu dem auf der Packung mit „Exp.“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.
Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Zoloft enthalten?
Filmtabletten mit Bruchrille: Sertralin 50 mg (als Hydrochlorid).
Hilfsstoffe: Kalzium-Hydrogenphosphat, mikrokristalline Zellulose, Hydroxypropyl-Zellulose,
Natriumstärkeglykolat, Magnesiumstearat, Hydroxypropylmethyl-Zellulose, Polyethylenglykol,
Polysorbat 80, Titandioxid (E 171).
Orales Konzentrat: Sertralin (als Hydrochlorid) 20 mg/ml.
Hilfsstoffe: Glyzerol, Alkohol (18 Vol.-%), Levomenthol, Butylhydroxytoluol (E 321).
Wo erhalten Sie Zoloft? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Zoloft: Filmtabletten mit Bruchrille zu 50 mg: 10, 30 und 100
Zoloft orales Konzentrat (20 mg/ml): Flaschen zu 60 ml mit einer Masspipette
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